Feuerwehr war 24 Stunden lang voll im Einsatz

19.4.2015, 13:19 Uhr
25 Einsatzkräfte sind 24 Stunden unterwegs, um sich den verschiedenen Übungen im Stadtgebiet Forchheim zu stellen.

© Roland Huber 25 Einsatzkräfte sind 24 Stunden unterwegs, um sich den verschiedenen Übungen im Stadtgebiet Forchheim zu stellen.

Es ist Samstagmorgen um kurz vor elf Uhr. Ein dumpfer Knall erschüttert den Forchheimer Süden; Flammen schlagen empor, Rauch steigt auf. Was war passiert?

Auf dem Betriebsgelände des Forchheimer Bauhofes im Stadtsüden, sind aus bisher unerklärlichen Gründen mehrere Gasflaschen explodiert; insgesamt drei Personen wurde bei der Explosion verletzt. Ein städtischer Bauhofmitarbeiter wälzt sich vor Schmerzen laut schreiend am Boden, zwei andere Verletzte müssen aus den brennenden und dicht vernebelten Unterstellhallen gerettet werden.

"Übung macht bekanntlich den Meister"

Die durch Burkard Baumgärtner und sein Orgateam vorbereiteten Übungsszenarien – innerhalb der 24 Stunden – wurden insgesamt fünf Einsätze simuliert, wurden allesamt möglichst realen Einsatzgeschehen nach gestellt; deshalb wurden auch die Gasflaschen – unter fachmännischer Aufsicht der Fachgruppe Sprengen des Technischen Hilfswerkes Forchheim – zur Explosion gebracht. "Übung macht bekanntlich den Meister"; heißt es in einem bekannten Sprichwort.

"Bei den 24-Stunden-Übungen ist es so, dass wir den Teilnehmern innerhalb von 24 Stunden möglichst viele Einsatz-Szenarien zur Übung präsentieren wollen, damit im Ernstfall dann eine größere Routine vorhanden ist"; erklärt der Pressesprecher der Feuerwehr Forchheim, Martin Gründl den Sinn und Zweck solcher Übungen.

"Eine solche 24-Stunden-Übung richtet sich besonders an die jüngeren Feuerwehrkolleginnen und –kollegen, die bei solchen Veranstaltung die Möglichkeit zum Üben haben", so Gründl weiter. Bewusst dürfen die Feuerwehrdienstleistenden dann auch einmal bei den Übungen in andere Rollen schlüpfen.

Gefahrenguteinsatz in einem Lebensmittel-Betrieb

Der Rollentausch soll vor allem dazu beitragen, das Verständnis für die verschiedenen Probleme und Aufgabenstellungen untereinander auch zu schärfen. Bereits am Freitagabend um 17.00 Uhr bezogen die Teilnehmer der 24-Stunden-Übung die Räumlichkeiten im Feuerwehrhaus in der Egloffsteinstraße; nach dem Abendessen um 18 Uhr ging es dann an die Ausbildung, bevor dann um 20.30 Uhr der erste Übungsalarm anstand.

Die Einsatzkräfte mussten zu einem Gefahrguteinsatz in einem lebensmittelverarbeitenden Betrieb ausrücken. Aber auch nachdem dieser Einsatz abgearbeitet war, eine lange Verschnaufpause blieb den Rothelmen jedoch nicht, denn um 22.30 Uhr mussten die Retter erneut ausrücken, diesmal zu einem Verkehrsunfall Richtung Serlbach, wo ein Fahrzeug mit zwei Insassen von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt war. Eine eingeklemmte und eine abgängige Person.

Geduldsprobe für Forchheimer Bevölkerung

Letztere musste dann in der Dunkelheit mit der Wärmebildkamera gesucht werden. Nach dem gemeinsamen Frühstück am Samstagmorgen, nach viel zu kurzer Nachtruhe schrillten dann um 8.15 Uhr erneut die Alarmglocken. Hier wurden den Retter zu einer Schachtrettung zur Kläranlage Forchheim gerufen.

Doch damit nicht genug: Um 10.30 Uhr dann der Einsatz im Städtischen Bauhof und Nachmittag um kurz nach 14 Uhr mussten dann die Retter nochmals ran. Hier ging es zu einem simulierten Fahrzeugbrand in das neue Siemens-Parkhaus im Forchheimer Süden.

Die 24-Stunden-Übungen steht schon seit einigen Jahren im Jahresprogramm der Freiwilligen Feuerwehr Forchheim. Damals zur Einführung dieser besonderen Art der Übungen am "laufenden Band", zählte die Forchheimer Wehr zu den Vorreitern im Landkreis Forchheim. Durchschnittlich 25 Einsatzkräfte – beteiligten sich an den einzelnen Übungsszenarien.

Martin Gründl, Pressesprecher der Forchheimer Wehr sprach von einem reibungslosen Übungsablauf und bedankte sich bei der Forchheimer Bevölkerung für deren Geduld wenn es kurzfristig bei den Einsätzen doch einmal zu Behinderungen gekommen sein sollte. „Wir haben uns für die Übungen schon immer entlegene Plätze ausgesucht um keine großen Behinderungen zu verursachen“, sagt Gründl.

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