Bad Windsheim bekommt ein Gründerzentrum

21.6.2016, 11:23 Uhr
Bad Windsheim bekommt ein Gründerzentrum

© Claudia Lehner

"Da kannst du dich 100-prozentig drauf verlassen", habe Seehofer ihm gesagt. Eigentlich war eine Entscheidung des Wirt­schaftsministeriums erst für Ende Juni oder Anfang Juli angekündigt.

Noch offen ist der Standort: Ob das Gelände um das Lutherhaus in der Rothenburger oder ein Teil des ehe­maligen Residenz-Quelle-Areals an der Külsheimer Straße – mit diesen Standorten hat sich Bad Windsheim und der Landkreis beim Wirtschafts­ministerium beworben, wir berichte­ten – zum Zug kommt, wollte Land­rat Helmut Weiß auf Nachfrage nicht beantworten. Das hänge von Mün­chen ab. "Wenn wir die Nachricht be­kommen sollten, dass wir ein Grün­derzentrum erhalten, ist es möglich, dass sie uns freie Hand beim Stand­ort lassen oder einen empfehlen", sagte Weiß.

Erste Gespräche in Kreuth

"Mir war es sehr wichtig, dass so ein Zentrum in die Region kommt", sagt Hans Herold. Erstmals das Vier-Augen-Gespräch mit dem Minister­präsidenten habe er zu diesem Thema bei der traditionel­len Klausurtagung der CSU in Wild­bad Kreuth im Ja­nuar gesucht. Kurz vorher hatte Bayerns Wirtschaftsmi­nisterin Ilse Aigner der CSU-Land­tagsfraktion das "Programm zur För­derung von Gründerzentren, Netz­werkaktivitäten und Unternehmungs­gründungen im Bereich Digitalisie­rung" vorgestellt.

"Ich habe dort meine Befürchtung geäußert, dass wenn jeder Regie­rungsbezirk nur ein Gründerzentrum bekommt, in Mittelfranken wieder nur die Region um Nürnberg berück­sichtigt wird", erzählt Herold. Dar­aufhin sei entschieden worden: Mit­telfranken erhält zwei Anlaufstellen für Existenzgründer.

Intensive Gespräche mit den anderen westmittelfränksichen Stimmkreis­abgeordneten, Jürgen Ströbel (Land­kreis Ansbach) und Manuel Westphal (Weißenburg-Gun­zenhausen), folg­ten. Das Trio einig­te sich, "mit einer Stimme zu spre­chen" und dem hie­sigen Landkreis die Chance zu geben, sich exklusiv zu bewerben. Wie berichtet haben sich die Kreisräte etwas überraschend für Bad Windsheim als Bewerber-Stand­ort ausgesprochen.

Durch das Programm will die Staatsregierung Firmengründer för­dern. Immer wieder wird dabei auch die Kooperation mit Hochschulen und Wirtschaft unterstrichen. Da könne man laut Hans Herold in alle Richtungen denken: Ansbach, Nürn­berg, Erlangen und auch Würzburg. In den Gründerzentren sollen die Neueinsteiger sowohl mit Räumen als auch mit Kontakten und Betreu­ung unterstützt werden.

Bis zu 90 Prozent Zuschuss

Positiv sieht Hans Herold eine wei­tere Entscheidung seiner Parteikolle­gen: Der Bau des Gründerzentrums sollte mit bis zu 75 Prozent bezu­schusst werden, da der hiesige Land­kreis als Raum mit besonderem Handlungsbedarf eingestuft worden ist, erhöht sich der Zuschuss auf bis zu 90 Prozent.Auch wenn die Anspannung durch die Zusage Seehofers nun spürbar ab­klingen wird, ist dennoch Warten auf die Verkündung der Entscheidung durch das Wirtschaftsministerium angesagt. Erst dann können die Pla­nungen – egal ob an der Rothenbur­ger oder der Külsheimer Straße – in­tensiviert werden.

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