Baden bleibt ein Risiko: Rätsel um giftige Tenside im Birkensee

2.2.2016, 06:00 Uhr
Mit Tauchern ging das Wasserwirtschaftsamt der Verunreinigung des Sees auf den Grund.

© Michael Matejka Mit Tauchern ging das Wasserwirtschaftsamt der Verunreinigung des Sees auf den Grund.

Als das Wasserwirtschaftsamt im November ein Taucherteam in den Birkensee schickte, um Proben vom Boden zu nehmen, hatte Behördenleiter Ulrich Fitzthum gehofft, die Spezialisten würden handfeste Beweise mit an die Oberfläche bringen. "Ideal wäre gewesen, dass Abfallteile auftauchen, ein Fass zum Beispiel", sagt er heute. Doch in den bis zu zwölf Meter tiefen Löchern am Grund des Birkensees konnten die Taucher nichts außer Schlamm ertasten.

Damit ist klar: Die Theorie des Wasserwirtschaftsamts, dass die erhöhten PFOS-Werte auf Müll zurückzuführen sind, der Ende der Siebziger dort entsorgt wurde, bleibt eine Theorie. Über die Herkunft des Stoffs, teilten die Nürnberger Behörde und das Laufer Landratsamt gestern bei einer gemeinsamen  Pressekonferenz mit, "kann derzeit keine Aussage getroffen werden".

Immerhin bestätigten die Tauchgänge, was im Sommer schon Wasserproben erahnen ließen: Am Seeboden findet sich reichlich PFOS. Sedimentproben, die die Taucher mitbrachten, enthielten zwischen 2,5 und 7 Mikrogramm pro Liter. Für die Analyse wurde das Sediment ausgewaschen, dabei entsteht ein sogenanntes Eluat. In diesem Gemisch aus Feststoffen und Flüssigkeit lässt sich die Konzentration präzise bestimmen.

Vermutlich bleibt es in diesem Jahr beim 2015 ausgesprochenen Badeverbot. Das Landratsamt will darüber entscheiden, nachdem noch im Frühjahr erneut Wasserproben genommen wurden.

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