Hilpoltsteiner Verkehr soll entzerrt werden

28.3.2018, 06:00 Uhr
Hilpoltsteiner Verkehr soll entzerrt werden

© Harry Rödel

Der Schlüssel zur Entzerrung des Hilpoltsteiner Verkehrs liege im Osten der Stadt, meint Meier. Wenn man den Verkehr schon vor Solar abfängt, entlaste man nicht nur diesen Ortsteil, sondern die komplette Kernstadt. Für die sogenannte Ostumgehung bietet die CSU zwei mögliche Trassen an: vom Abzweig von Solar nach Grauwinkl Richtung Schleuse bei Altenhofen zur Staatsstraße bei Mörlach und weiter nach Hilpoltstein.

Brücke über Main-Donau-Kanal

Für diese Route bräuchte es eine Brücke über den Main-Donau-Kanal sowie einen Kreisverkehr zwischen Mörlach und Hilpoltstein. Danach könnte der Weg Richtung Hilpoltstein und dann an Heuberg vorbei bis zur Staatsstraße Allersberg – Hilpoltstein führen. Dass dieser Plan bei den Heubergern nicht gut ankommen könnte, nimmt er in Kauf.

Alternative zwei sieht eine Routenführung von der Kreuzung Jahrsdorf/Weinsfeld parallel zur ICE-Trasse bis zur Staatsstraße Mörlach – Hilpoltstein vor und dann – wie bei Variante eins — Richtung Heuberg. In einer Versammlung der Jahrsdorfer Jagdgenossen habe er sich schon anhören müssen, was das soll. Denn die Trasse würde genau durch das Jagdrevier Jahrsdorf führen.

 

Tja, Meier zuckt mit den Schultern und nennt ein Beispiel für den Vorteil der Ostumgehung. „Wer von Weinsfeld zum Auhof will, muss derzeit durch die Innenstadt, um an sein Ziel zu gelangen. Muss das sein?“. Nein muss es nicht, antwortet er sich selbst, zumal die einzige Abkürzung von Grauwinkl über einen Flurbereinigungsweg zur Schleuse Hilpoltstein möglich sei. Theoretisch. In der Praxis schaut das anders aus, denn die Nutzung dieses Weges ist illegal. Wenn ein Bauer seinen Traktor mitten auf den Weg stellen würde, wäre diese Verbindung unterbrochen. Ohne Konsequenzen für den Landwirt.

Schon vor Kränzleinsberg beginnen

Eigentlich, erklärt Meier im Gespräch in unserer Redaktion, zum Thema „Ostumgehung“ müsste der Hebel dafür schon an der Kreuzung unterhalb des Kränzleinberges angesetzt werden. Unterhalb von Eibach Richtung Solar und nach dem Ortsteil wieder auf die Staatsstraße zur Autobahn. Meier weiß um die Brisanz des Eibachtales, doch das ist für ihn eine durchaus umsetzbare Variante und allemal besser als eine Umgehung, die an Hilpoltsteiner Baugebieten vorbeiführe.

Letztlich, weiß der langjährige CSU-Fraktionssprecher, werde sowieso das Straßenbauamt Nürnberg entscheiden. Doch um Lösungen anzubieten, müsse erstmal eine Machbarkeitsstudie her. Danach könne man auf seriöser Basis diskutieren. 

Alternative für Meckenhausen/Sindersdorf

Auf jeden Fall sei es für ihn wichtiger, den Verkehr aus Hilpoltstein zu bringen – auch wenn dieser mehrheitlich hausgemacht sei – als eine Umfahrung für Sindersdorf/Meckenhausen, zu bauen. Die Kosten für eine derartige Umgehung stünden aus seiner Sicht in keiner Relation zum Nutzen. Mittlerweile habe man die Planungsphase erreicht, „aber wo steht geschrieben, dass wir bauen müssen“. Außerdem sei die Bindung an den Volksentscheid mittlerweile aufgehoben.

Volksaufstand in Sicht

Allerdings weiß er, dass alleine die Diskussion über ein derartiges Projekt zu einem Volksaufstand führen würde; ähnlich der Proteste bei der Vorstellung der sogenannten Null-Variante in einer Sitzung des Stadtrates. Eine verkehrstechnische Ertüchtigung der jetzigen Straßen sei den Meckenhausenern zu wenig, ist er sich sicher.

„Wir sind nicht der Meinung, dass das, was wir bekämen, wichtiger sei als das, was man zerstören würde“, beschreibt Meier gegen Ende unseres Gespräches die Haltung der CSU zu der westlichen Umgehung, wie sie im Flächennutzungsplan der Stadt Hilpoltstein festgehalten ist, und gegen eine Meckenhausener Umfahrung.

Das heiße aber noch lange nicht, dass damit für die Hilpoltsteiner Christsozialen die Suche nach umsetzbaren Lösungen erledigt sei. „Ich nehme unsere Verpflichtung gegenüber unseren Bürgern, aber auch gegenüber der Natur, sehr ernst“, betont Hans Meier. 

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