Schleuse Hilpoltstein: Eine der höchsten in Deutschland

27.5.2017, 05:59 Uhr
In gewaltigen Schleusen werden bis zu 186,5 Meter lange Schiffe am Main-Donau-Kanal teilweise mehr als 24 Meter in die Höhe gehoben. Die Schleuse in Hilpoltstein ist eine der drei höchsten ihrer Art in Deutschland.

© Martin Müller In gewaltigen Schleusen werden bis zu 186,5 Meter lange Schiffe am Main-Donau-Kanal teilweise mehr als 24 Meter in die Höhe gehoben. Die Schleuse in Hilpoltstein ist eine der drei höchsten ihrer Art in Deutschland.

Peter Hopp hat alles im Blick. Von seinem Kommandostand über der Schleuse Hilpoltstein kann der stellvertretende Betriebsstellenleiter durch große Panoramafenster in die Schleusenkammer schauen. Aber eigentlich Peter Hupp die Panoramafenster gar nicht. Ihm reichen die Bildschirme vor ihm. Sieben Kameras erfassen jede Schleuse, sieben Bildschirme reihen sich vor ihm auf. "Damit habe ich die Schiffe immer im Blick", erklärt er. Mit den Kameras kann er auch heranzoomen, etwa um zu kontrollieren, ob die Schiffe ordnungsgemäß in der Schleuse festgebunden werden.

Zwei weitere Monitore darüber zeigen Hopp unter anderem die Wasserpegel, den Stand der Schleusentore und die Öffnung von Verschlüssen an. Und das nicht nur für die Schleuse Hilpoltstein. Direkt daneben ist eine ebensolche Monitor-Armada aufgebaut, die Live-Bilder von der Schleuse Bachhausen überträgt. Jeder Schichtleiter betreut immer gleichzeitig zwei Schleusen.

Neben Hopp sitzt auch noch sein Kollege Bernhard Meixner. Auch er hat zwei Schleusen auf seinen Schirmen. Von Hilpoltstein aus steuert er die Geschicke in Eckersmühlen und Leerstetten. Acht bis 25 Schiffe passieren jede Schleuse pro Tag.

Jeder Schichtleiter betreut immer zwei Schleusen, nachts ist er sogar für vier Schleusen zuständig. "Nachts ist alles gut beleuchtet. Alles, was für die Schifffahrt wichtig ist sehen wir gut — auch aus der Ferne", betont Meixner.

In Hilpoltstein ist eine von vier Leitzentralen am Kanal angesiedelt, von denen die insgesamt 16 Schleusen bedient werden. Doch das soll sich bald ändern, dem technischen Fortschritt sei Dank. Bis 2024 soll in Nürnberg eine neue Leitzentrale entstehen, von der aus zunächst zwölf Schleusen, später wohl einmal alle 16 Schleusen bedient werden.

"So spart man sich technische Einrichtungen und kann kurzfristige Instandsetzungsarbeiten am System schneller erledigen. Außerdem können Kollegen so schneller füreinander einspringen", sagt Sandra Wünsche, Leiterin des Außenbezirks Hilpoltstein des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Nürnberg. Personal soll keines abgebaut werden, denn mehr als zwei Schleusen gleichzeitig kann auch in der neuen Leitzentrale kein Schichtleiter betreuen.

Verwandte Themen


2 Kommentare