Ärger auf dem Milchmarkt: Neustädter bei Demo in München

4.9.2015, 18:47 Uhr
Ärger auf dem Milchmarkt: Neustädter bei Demo in München

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Über 3000 Milchviehhalter aus dem ganzen Bundesgebiet mit über 500 Traktoren nahmen an der großen Kundgebung des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM) in München teil, die den Schlusspunkt einer achttägigen Staffelfahrt bildete.

Mit dabei waren auch Vertreter des BDM Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, die die aktuelle Milchpolitik stark kritisieren: „Der deutsche Landwirtschaftsminister Christian Schmidt, der sich stets heimatverbunden gibt, lehnt jeden Eingriff in den liberalisierten Milchmarkt ab und lässt gerade die kleinen Familienbetriebe im Regen stehen“, so Peter Meyer, BDM-Kreis-Chef enttäuscht. „Dabei ist der angeblich freie Markt geprägt von der Macht weniger großer Abnehmer, die die Preise diktieren können. Der BDM möchte hier Korrekturen, die die Existenz der bäuerlichen Landwirtschaft auch in Zukunft sichern.“

Ein entsprechendes Konzept aus dem Verband setzt auf die unternehmerische Freiheit der Milchviehhalter in stabilen Marktsituationen, sieht aber auch in Krisenzeiten die Möglichkeit vor, gemeinsam aktiv zu werden, um das Milchangebot in einem gesättigten Markt zu deckeln beziehungsweise zu reduzieren. Zustimmung des FW-Vorsitzenden bei der Kundgebung fand Meyer auch den Schulterschluss zur Politik. Hubert Aiwanger, Vorsitzender der Freien Wähler: „Der Milchmarkt funktioniert nicht, vier marktbeherrschende Lebensmittelkonzerne spielen die Erzeuger gegeneinander aus. Die Politik muss sich endlich auf die Seite der Bauern und Verbraucher stellen anstatt auf die Seite der Konzerne, sonst gibt es bald keine Bauernhöfe mehr, wie wir sie kennen.“

Die europaweiten Protestaktionen der Milchviehhalter seien nachvollziehbar, da die Bauern beim derzeitigen Milchpreis noch oben draufzahlen würden. Gemeinsam mit Partnern wie den Freien Wählern will der BDM durch geeignete Maßnahmen für eine Marktumkehr sorgen, damit sich der Markt und damit die Preise schnellstmöglich erholen können.

Abschließend zeigte sich Meyer gegenüber nn-online mit der Kundgebung sehr zufrieden: „Wir haben heute eindrucksvoll gezeigt, was die Milchviehhalter wollen und damit Unterstützung von Seiten der Politik eingeholt. An einer vernünftigen Weiterentwicklung des Sicherheitsnetzes führt kein Weg vorbei! Wenn sich nun noch Staats- und Bundesregierung bewegen, war die Veranstaltung ein voller Erfolg.“ Es gelte, die Märkte zu gestalten, statt die Krisen zu verwalten.

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