Besonders gutes Storchenjahr im Lkr. Neustadt/Aisch

8.6.2018, 11:34 Uhr
Besonders gutes Storchenjahr im Lkr. Neustadt/Aisch

© Erwin Taube

"Das Jahr 2018 verspricht bis jetzt für den Landkreis ein außerordentlich gutes Storchenjahr zu werden", stellt der Storchenbeauftragte des Landesbundes für Vogelschutz, Erwin Taube zu seinen aktuellen Beobachtungen fest. Im vergangenen Jahr habe es im Landkreis 64 Horstpaare gegeben, von denen 62 gebrütet hatten, 50 mit Bruterfolg und insgesamt 136 ausfliegenden Jungen. 

Heuer gebe es 69 Horstpaare. Fast überall sei gebrütet worden. Derzeit sind über 170 Jungvögel mit unterschiedlichem Alter in den Nestern registriert. Die ältesten seien über sechs Wochen, die jüngsten etwa 12 Tage alt. "Die Ausfälle mit Brutverlust hielten sich bisher in Grenzen", so  Taube. Er hat fünf Neuansiedlungen ausgemacht, zwei in Gerhardshofen, je eine in Diespeck und Oberhöchstädt sowie in Külsheim, einer Ortschaft, in der bisher noch keine Störche gebrütet hatten. 

Tierische Fremdgänger

"Interessant ist, dass das Külsheimer Weibchen aus der Schweiz stammt und neben dem Ring zusätzlich mit einem Sender ausgestattet wurde. Mit Hilfe dieses Senders lassen sich Bewegungen und Wanderungen nachvollziehen. Man weiß dadurch, dass dieser Storch auch während der Brutzeit bis in den unteren Aischgrund in die Nähe von Gutenstetten flog und vielleicht noch fliegt, was unüblich ist oder unüblich erscheint.", erklärt Erwin Taube.

Viele Standorte waren wieder von Bewohnern der Vorjahre besetzt worden. Der Storchenexperte stellte aber auch Veränderungen fest: So hatten beispielsweise die Männchen von Forst und der Bad Windsheimer Spitalkirche neue Weibchen anlocken müssen, da ihre Partnerinnen im Vorjahr tödlich verunglückt waren. Anders hatte es es sich in Lenkersheim verhalten. Das Männchen wurde von seiner bisherigen Partnerin, einer Schweizerin, verlassen. Diese zog auf den Ipsheimer Kastenbau um, zu einem in Tschechien beringten Männchen. 

Weitere Ringe wurden angelegt

Diese und andere Wanderbewegungen können durch das Ablesen von Ringnummern ermittelt werden. Auch in diesem Jahr wurde einem Teil der Jungvögel, mit Hilfe der Feuerwehren aus Neustadt/Aisch, Bad Windsheim und Scheinfeld, Ringe angelegt. In Uehlfeld gab es nach Auskunft des örtlichen Storchenbeobachters Gerhard Bärthlein wie im Vorjahr 22 Paare, womit der Ort weiterhin "Hochburg im Landkreis und in Bayern" blieb.

Die zweitgrößte Kolonie befindet sich mit 13 Paaren in Gerhardshofen, wo Heike Seefried die Störche im unteren Aischgrund im Blick hat. In Ipsheim gibt es zehn Paare (wie im Vorjahr). In Diespeck kam ein Paar hinzu, womit es jetzt vier sind. In fünf Nestern befinden sich derzeit jeweils fünf Junge; zwei davon sind in Diespeck und Uehlfeld ein weiteres auf der Bad Windsheimer Spitalkirche.

 "Mit Verlusten während der Jungenaufzucht muss gerechnet werden", weiß Erwin Taube. Ebenso hätten die Jungen noch die heikle Phase der ersten Flugversuche, mit drohendem Absturz, vor sich. Es bleibt also abzuwarten, wie viele es in diesem Jahr bis in den Süden schaffen.

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