Geröll und Bäume blockieren die Bundesstraße

26.9.2012, 11:00 Uhr
Geröll und Bäume blockieren die Bundesstraße

Bei Pottenstein blockierte ein riesiger Baum die Bundesstraße, gefällt vom Bauhof der Stadt. Mit einem lauten Krach fiel der Baum auf die Leitplanke. „Wenn wir sowieso hier arbeiten, dann nutzen wir gleichzeitig die Sperrung, um Totholz zu fällen“, erklärt Klaus Eckert, Leiter des Pottensteiner Bauhofs.

Vor der Fällaktion beseitigte das Straßenbauamt die Betonleitwände, die seit Ende August die Bundesstraße wegen des Felssturzes halbseitig sperren. Dieser Felssturz ist nun Anlass für eine großangelegte Räumaktion.

Im Mittelpunkt stehen Steine. Drei Tage lang sind Wladimir Martschenko (36) und Dhiaf Tarek (26) in mehreren Waldstücken zwischen Teufelshöhle und Stausee unterwegs. Die beiden Mitarbeiter einer Marktheidenfelder Firma, die sich auf Felsräumaktionen spezialisiert hat, prüfen, ob weitere Felsen locker sind und rollen loses Gestein herunter. Bis Mittwoch kann es daher immer wieder zu einer Sperrung der Straße kommen. „Werden größere lockere Felsen entdeckt, bleibt die B470 weiter halbseitig gesperrt, so lange bis ein Gutachter kommt. Wir vermuten aber, dass es keine größere Aktion wird“, sagt Walter Wolf, Leiter der Straßenmeisterei in Bayreuth. „Ab Donnerstag wird die Strecke vermutlich wieder komplett frei sein.“

Wolf bittet die Autofahrer, sich während der Arbeiten etwas zu gedulden und zu warten, wenn beide Ampeln rot sind. Bei den Arbeiten direkt nach dem Felssturz habe bei einigen Autofahrern das Verständnis gefehlt. „Einer hat bei der Polizei angerufen, warum beide Ampeln rot sind, obwohl er gesehen hat, dass wir hier arbeiten“, erzählt Wolf, dann fordert er seine Mitarbeiter auf, bei der Verkehrssicherung kein Risiko einzugehen: „Lieber die Ampel länger auf Rot stehen lassen.“

Während die Straßenmeisterei die Absicherung des Verkehrs übernimmt, sind Mitarbeiter des Pottensteiner Bauhofes für das Räumen der Fahrbahn verantwortlich — zunächst für die Bäume, dann für die Steine. Mit einem Traktor werden diese aufgeladen. „Wenn der es nicht schafft, müssen wir mit dem Bagger anrücken“, sagt Alois Stiefler, der erst vor wenigen Tagen sein 25-jähriges Jubiläum im Pottensteiner Bauhof feierte. Die Steine werden dann im Bauhof gelagert. „Die können wir wieder zum Wegebau verwenden.“

Mittlerweile sind die Bäume gefällt, nun beginnt die Arbeit für Wladimir Martschenko und seinen Kollegen Dhiaf Tarek. Beide sind gelernte Zaunmonteure und absolvierten mehrere Schulungen. Zu Beginn ist auch noch ihr Chef Enes Hukanovic (45) vor Ort. Dieses Jahr sei die Firma das erste Mal in der Fränkischen Schweiz im Einsatz, erzählt er. „Bis vor drei Jahren hatten wir einen Dauerauftrag vom Straßenbauamt in Bayreuth. Zwei Wochen waren wir jährlich entlang der B470 unterwegs.“ Seit drei Jahren werden die Arbeiten aber nicht mehr ausgeschrieben. „Ich nehme an, weil das Geld fehlt.“

Dies will Kurt Schnabel, Leiter des Straßenbauamtes, so nicht stehenlassen. Richtig sei zwar, dass in den vergangenen Jahren keine Firma beauftragt wurde. „Die Mittelsituation ist angespannt, die Anforderungen und Aufgaben werden mehr, aber das darf nicht zulasten der Verkehrssicherheit gehen.“ Daher wurden auch in den vergangenen Jahren gefährliche Stellen entlang der B470 regelmäßig überprüft. „Wir waren mit unserem eigenen Personal vor Ort“, sagt Schnabel. Zudem seien verstärkt Gutachter beauftragt worden. „Die kosten auch Geld.“ Im aktuellen Fall kostet die Begehung 5000 Euro. Diese teilen sich das staatliche Bauamt und die Stadt, die in diesem Fall überwiegend Grundstückseigentümer ist.

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