Gudrun Brendel-Fischer gewinnt Direktmandat in Bayreuth

16.9.2013, 00:14 Uhr
Gudrun Brendel-Fischer von der CSU hat das Rennen im Stimmkreis Bayreuth für sich entschieden.

© privat Gudrun Brendel-Fischer von der CSU hat das Rennen im Stimmkreis Bayreuth für sich entschieden.

Nach fleißigem Auszählen liegen nun die endgültigen Ergebnisse für den Stimmkreis Bayreuth vor: Gudrun Brendel-Fischer von der CSU hat mit 42,7 Prozent (34.479 Stimmen) das Direktmandat in Bayreuth geholt. Sie war für Walter Nadler angetreten, der mit einen unrühmlichen Abgang (Verwandtenaffäre) in den politischen Ruhestand gegangen war.

An die einstigen CSU-Erststimmenergebnisse kommt sie jedoch nicht heran. Das Plus im Vergleich mit Nadler beträgt nur knapp vier Prozentpunkte. "Dass ich das Direktmandat mit einem guten Vorsprung erreicht habe, ist für mich die Bestätigung meiner Arbeit in den letzten Jahren, ja Jahrzehnten. Ich bin nicht auf ein bestimmtes Klientel festgelegt, mir ist es wichtig ressortübergreifend zu denken und Politik zu machen“, so die Politikerin.

Christoph Rabenstein, welcher für die SPD angetreten ist, hat 23,2 Prozent (18.710 Stimmen) der Wähler dazu gebracht, ihm ihre Stimme zu leihen. Über die oberfränkische SPD-Liste wird auch er wieder in den Landtag einziehen Er verbesserte sich persönlich um rund drei Prozentpunkte.

"Ich habe bei den Erststimmen deutlich zugelegt - und das gegen harte Konkurrenz. Meine Mitbewerber im Stimmkreis sind ein Landtagsvizepräsident, ein Fraktionsvorsitzender und eine Parlamentarische Geschäftsführerin Ich habe einen engagierten Wahlkampf gemacht und viel Unterstützung aus der SPD vor Ort erfahren."

An dritter Stelle steht Peter Meyer von den Freien Wählern mit 10,8 Prozent (8.741 Stimmen). Er bangt um seinen Wiedereinzug in den Landtag: "Ich bin für jede Stimme dankbar. Ob's reicht, das warte ich ab."

Ulrike Gote von den Grünen brachte es noch immerhin auf 8,4 Prozent (6.760 Stimmen): "Ich bin auf keinen Fall enttäuscht, aber Ich hätte mir gewünscht, etwas mehr zuzulegen."

Holger Hoffmann, welcher für die Franken in den Wahlkampf gezogen ist, hat 3,1 Prozent (2.473 Stimmen) nach Hause geholt. Thomas Hacker von der FDP kommt auf insgesamt 5,4 Prozent (4.381 Stimmen). Christian Doser von den Piraten kommt auf 2,00 Prozent (1.584 Stimmen). Eckhard Sabarth von den Linken hat 1,7 Prozent (1390 Stimmen) erreicht.

Gerd Meyer von den Republikanern erhielt 0,9 Prozent (712 Stimmen). Moroni Blankenburg von der NPD bekam 0,8 Prozent (670 Stimmen). Der ÖDP-Kandidat Bernd Runge hat 0,6 Prozent (498 Stimmen) erhalten. Adrian Braun von der Bayernpartei hat 0,5 Prozent (390 Stimmen) erhalten.

Auch bei den Zweitstimmen hat die CSU mit 48,37 Prozent (23.304 Stimmen) in Bayreuth gut abgeschnitten. Die SPD kommt auf 23,64 Prozent (11.391 Stimmen). Die Freien Wähler stehen mit 11.391 Prozent (4.998 Stimmen) auf dem dritten Platz.

Die Grünen konnten 4,89 Prozent (2.356 Stimmen) der Wähler dazu bringen, sie bei der Wahl zu unterstützen. Die Franken kommen auf 2,81 Prozent (1.354 Stimmen).

Die FDP schaffte es 2,80 Prozent (1.348 Stimmen) der Bayreuther von sich zu überzeugen. Für die Piraten stimmten 1,63 Prozent (786 Stimmen). Die Linken erhielten 1,39 Prozent (668 Stimmen), dicht gefolgt von der NPD mit 0,95 Prozent (456 Prozent).

Als Schusslichter fungierten bei den Zweitstimmen die Bayernpartei mit 0,90 Prozent (435 Stimmen), die Republikaner mit 0,90 Prozent (432 Stimmen), die ÖDP mit 0,88 Prozent (423 Stimmen), sowie die Frauenliste mit 0,48 Prozent (229 Stimmen).

Die Wahlbeteiligung lag bei 66,81 Prozent, da 49.191 von insgesamt 73.623 Stimmberechtigten ihr Wahlrecht in Anspruch nahmen. 378 Erst- und 871 Zweitstimmen waren ungültig.

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Mehr zu den einzelnen Kandidaten erfahren Sie hier:

Die CSU schickt die 1959 in Bayreuth geborene Gudrun Brendel-Fischer als Direktkandidatin ins Rennen. Sie hat eine Ausbildung zur Lehrerin absolviert und ist neben ihrer Funktion im Landtag nebenberuflich als EDV-Trainerin tätig. Ehrenamtlich ist sie unter anderem im Gefängnisbeirat der JVA Bayreuth und Hof, sowie einem Verein zur Prävention von sexuellen Übergriffen auf Kinder engagiert. Privat ist sie seit 1983 mit Wilhelm Fischer verheiratet. Das in Tannenbach auf einem Bauernhof lebende Paar, hat zwei gemeinsame Töchter, die derzeit studieren.

Der SPD-Kandidat Christoph Rabenstein wurde 1952 in Seidwitz geboren. Nach seinem Geschichtsstudium arbeitete er an der Volksschule als Lehrer und Wissenschaftlicher Assisent an der Universität. Rabenstein engagiert sich nach eigenen Angaben vor allem für die Hochschulpolitik, sowie die Förderung des strukturschwachen ländlichen Raums in Nordbayern. Ehrenamtlich investiert er einen Teil seiner Freizeit in Tätigkeiten bei mehreren Sportvereinen, sowie AWO und Gewerkschaften. Aus seiner Ehe sind zwei Kinder hervorgegangen.

Peter Meyer, welcher für die Freien Wähler in Bayreuth antritt, wurde 1963 in Wunsiedel geboren. Er studierte in Bayreuth Jura und ist seit einigen Jahren als Gemeinderat in Hummeltal tätig. Neben seinen politischen Ämtern ist er Mitglied im Prüfungsausschuss für Fahrlehrer in Bayern, sowie mehrerer Prüfungsausschüsse der IHK Bayreuth. Der protestantische Meyer ist verheiratet und hat drei Kinder.

Die katholische Grünenkandidatin Ulrike Gote ist 1965 in Trier geboren. Sie studierte Geoökologie an mehreren Universitäten und ist seit 1998 Mitglied im Bayerischen Landtag, wo sie sich besonders auf den Feldern der Medien- und Hochschulpolitik betätigt. Die Grüne engagierte sich in der kirchlichen Jugendarbeit, sowie bei Amnesty International und der Anti-Atomkraft-Bewegung. Die in Bayreuth wohnende Abgeordnete hat drei Kinder.

Thomas Hacker von der FDP erblickte 1967 das Licht der Welt in Bayreuth. Bevor er seine Arbeit als Steuerberater aufnahm, absolvierte er eine Banklehre und studierte Betriebswirtschaftslehre. Er ist davon überzeugt, dass Bayern mit seiner Bildungspolitik auf dem richtigen Weg ist und hofft auf Kontinuität dabei. In seiner Freizeit engagiert sich Hacker als Kirchenvorstand, für benachteiligte Kinder und ist ferner Vorsitzender des 1. FC Bayreuth von 1910 e.V.

Der 47-Jährige Christian Doser möchte im Landtag gerne die Interessen der Piraten vertreten. Dem auf seiner Homepage unangepasst und rebellisch auftretendem Bayreuther liegen vor allem die Themen Jugend, Familie und Bildung am Herzen. Der Feuerwehrmann fühlte sich zwar schon lange den politischen Grundsätzen der Piraten verbunden, trat diesen jedoch erst 2012 bei.

Eckhard Sabarth wurde 1961 geboren. Der in Bayreuth wohnende Kadidat der Linken ist von Beruf Geoökologe. Politisch setzt er sich dafür ein, dass die Energiewende so gestaltet wird, dass sich daraus auch ein sozialer Fortschritt ergibt.

Außerdem kandidieren: Berd Runge (ÖDP), Gerd Meyer (Republikaner), Moroni Blankenburg (NPD), Adrian Braun (BP), Holger Hoffmann (Die Franken).

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