Bürgerversammlung: Es kommt halt auf die Form an

NEUMARKT - Gerade einmal 70 Menschen kamen in die Jurahalle, 80 waren es in Höhenberg und noch einmal 80 in Pölling. Das sind zusammen nicht einmal ein Prozent der 40 000 Bürger Neumarkts. Angesichts dieses mageren Zuspruchs ist die Frage erlaubt, ob Bürgerversammlungen überhaupt noch zeitgemäß sind.

Heute haben die Menschen ganz andere Möglichkeiten, sich zu informieren, über das Internet etwa. Und sie wenden sich per E-Mail direkt an den OB, sagen Kritiker.

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Aber vielleicht ist es ja auch das Angebot, das sich ändern muss. Denn die Bürger wollen noch immer wissen, was die Stadt in ihrer Nachbarschaft plant, wollen loswerden, was sie stört: die Raser in der Wohnstraße, der kaputte Gehweg, der schmutzige Spielplatz. Alles Dinge, die wichtig sind, aber schon einen Kilometer weiter niemanden interessieren.

Voriges Jahr hat man gesehen, wie eine Bürgerversammlung nicht funktioniert: Mit abgehobenen Fachvorträgen auf einem abgehobenen Podest. Dieses Mal läuft es schon anders: Der OB steht bei den Bürgern, er redet frei und diskutiert auf Augenhöhe. Das funktioniert, die Teilnehmer fühlen sich durchaus ernst genommen.

Wenn beim nächsten Mal die Versammlungen noch kleinräumiger werden und etwa sechs statt drei stattfinden, kann es richtig gut werden.