Gutes vom Juradistl-Lamm auf den Tellern

22.3.2011, 08:23 Uhr
Gutes vom Juradistl-Lamm auf den Tellern

© Pfrogner

Hungrige Blicke begleiten Mathilde Fürst, als sie die Teller in das Gewölbe des Restaurants Lehmeier trägt. Es gibt Ravioli gefüllt mit Lamm, daneben ein frischer Salat. So also sieht Werbung für das Juradistl-Lamm aus.

Anscheinend funktioniert sie; die Geschichte des Juradistl-Lamms sei ein Erfolg, betont Landkreischef Albert Löhner. Allein im Landkreis Neumarkt seien im vergangenen Jahr 700 Lämmer vermarktet worden, seit Einführung der Marke im Jahr 2004 waren es insgesamt 7500.

Damit das Projekt reibungslos funktioniert, arbeiten mittlerweile 16 Schäfer, 35 Gastronomen, 22 Metzgereien und vier Landschaftspflegeverbände des Oberpfälzer Jura zusammen.

Auf kräuterreichen Trockenrasen in der Region leben die Lämmer, ernähren sich von dem, was die Natur hergibt. Dadurch, verspricht der Landschaftspflegeverband, werde das Fleisch der Lämmer besonders wohlschmeckend und zart. Genau das soll bei der Vermarktung auch betont werden — man wolle kein Dumping-, sondern ein Qualitätsprodukt, wird betont.

Es gehe zudem darum, die Biodiversität und die Kulturlandschaft in der Region zu stärken, so Löhner, der auch Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes ist. Beides seien öffentliche Güter, die es zu fördern gelte. Es sei ein Gebot der Stunde, regionale Produkte in den Fokus zu stellen, betont Werner Thumann, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Neumarkt. Dadurch könnten die Transportwege minimiert und Energie könne gespart werden.

Die Zeichen der Zeit habe man früh erkannt; seit fast einem Jahrzehnt gebe es nun „Juradistl“, eigentlich ein Phantasiegebilde aus den charakteristischen Begriffen Jura und Silberdistel. Und seit dieser Zeit versuche man die Marke zu etablieren, so Thumann.

Dass das gelungen ist, zeigt der Wettbewerb „Ideen Initiative Zukunft“, den die Unesco mit der Drogeriekette dm ausgerichtet hat. Der Eine-Welt-Laden, die Freiwilligenagentur Neumarkt und eben Juradistl wurden den Neumarktern zur Abstimmung angeboten. Mit großer Mehrheit wählten die Neumarkter Juradistl als ein besonders gelungenes Nachhaltigkeitsprojekt.

1000 Euro war der Gewinn, den die Leiterin des Neumarkter dm-Marktes, Doreen Bier, nun an den Landschaftspflegeverband überreichte.

Mehr Informationen über den Gasthof Lehmeier in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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