Kago-Schloss: Neuer Eigentümer will noch diese Woche zahlen

8.11.2016, 11:00 Uhr
Kago-Schloss: Neuer Eigentümer will noch diese Woche zahlen

© Foto: Fritz-Wolfgang Etzold

Horst Kratzer war guter Dinge, dass es mit dem neuen Eigentümer der eigentümlichen Immobilie nun endlich klappen würde. Demnächst wollte der Bürgermeister von Postbauer-Heng sich mit Todorovic treffen, um über dessen Pläne mit dem Wasserschloss am Siegenbach zu reden. "Ich war dann auch überrascht, als ich die Nachricht bekommen habe, dass sich das mit der Zahlung des Kaufbetrags anscheinend verschoben hat", sagt Kratzer.

Sveta Todorovic hatte am Freitag den Verteilungstermin verstreichen lassen, bis zu dem er die restlichen 4,5 Millionen Euro an die Gerichtskasse bezahlen hätte sollen. An besagtem Termin wäre die Kaufsumme an Kagos Gläubiger verteilt worden.

"Jetzt können die Gläubiger mit ihren Forderungen direkt an den neuen Eigentümer herantreten", sagt Friedrich Weitner, der Leiter der Justizpressestelle am Oberlandesgericht Nürnberg-Fürth. "Sie können zum Beispiel eine Ratenzahlung vereinbaren. Das kann aber auch bis hin zu einem Vollstreckungsauftrag führen."

Für Justitia, in diesem Fall das Amtsgericht Nürnberg, sei die Zwangsversteigerung des Kago-Schlosses nun erledigt, sagt Weitner. Es sei denn, es käme in Folge einer Zahlungsunfähigkeit des "Erstehers" zu einem neuen Versteigerungstermin. Sveta Todorovic muss nun also damit rechnen, dass die Forderungen der Gläubiger gegen den Ofenbauer Kago auf ihn übertragen werden.

In Kontakt mit Bank und Firma

Der Investor selbst sieht aber keine Problem auf sich zu kommen. Er sei mit den beiden "großen Gläubigern", der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und einer Schweizer Firma, in Kontakt, sagte der neue Schlossherr.

Er hatte vergangene Woche gegenüber den NN Liquiditätsprobleme eingeräumt. Diese sind laut Todorovic aber nur entstanden, weil er selbst noch auf eine größere Zahlung wartet.

Dieses Problem sei nun gelöst, sagt er: "Ich warte noch auf Unterlagen des Gerichts, die in den nächsten Tagen eintreffen werden." Dann kämen die Gläubiger umgehend zu ihrem Recht. "In dieser Woche ist alles erledigt." Jeder weitere Tag bis zur Zahlung kostet den Unternehmer zudem noch eine kleine Stange Geld.

Denn von dem Zeitpunkt an, an dem ein Zuschlag wirksam ist, wird der noch ausstehende Betrag mit vier Prozent verzinst. Damit will das Gericht den Zuschlagnehmern ein bisschen Beine machen. Rund 490 Euro muss Todorovic also am Tag drauflegen — bis er seine Schuld endgültig beglichen hat.

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