Mehr Sport als Spaß

19.1.2008, 00:00 Uhr
Mehr Sport als Spaß

© Fritz Etzold

Als Standort für den «Zauberberg», ein Ganzjahres-Spaßbad, in einer Skizze als optisch eindrucksvolle Glaspyramide dargestellt, hatte sich der frühere OB Karl damals das Areal an der Habersmühle vorgestellt, dort wo heute der Neubau der Firma Camping Berger steht.

Als Alternative war auch das Flugplatzgelände im Gespräch, das allerdings noch bis 2020 vertraglich in Händen der Flugsportvereinigung Neumarkt ist.

Lang vom Tisch

Doch diese Überlegungen sind lange vom Tisch. Das Freibad wurde aufwändig saniert, das Hallenbad ist veraltet und zumindest ein Sanierungsfall, und die Stadt hat das Grundstück der Firma Watte Richter erworben, das dem Freibad benachbart ist. Gute Voraussetzungen also für ein Ganzjahresbad.

Die Stimmen dafür, auch in der Internetumfrage der Neumarkter Nachrichten, mehren sich, aber die heftige Kritik, die teilweise an den baulichen und atmosphärischen Zuständen im Hallenbad geäußert wurde, ruft auch Widerspruch hervor.

Denn das Konzept des kreiseigenen Hallenbads sieht in erster Linie sportliche Nutzung vor durch Schwimmunterricht der Schulen sowie Training und Wettkämpfe von Vereinen.

«Seit Tagen lese ich Horrorgeschichten über das Hallenbad Neumarkt», schreibt uns der Neumarkter Thomas Weiß. «Ich bin seit 1971 Mitglied bei der Schwimmabteilung des ASV Neumarkt und seit Eröffnung des Hallenbades Neumarkt vier bis fünf Mal in der Woche für zwei Stunden zum Training im Hallenbad. Mir ist noch nie ein unfreundliches Wort vom Personal des Hallenbades zu Ohren gekommen, noch finde ich das Bad ungemütlich.»

Stets freundlich

Das Personal sei stets freundlich und hilfsbereit. Wem die Atmosphäre im Bad ungemütlich und unfreundlich vorkomme, der sei sicher auch ein alter Grantler, vermutet Weiß, und wolle nicht schwimmen, sondern in einem nierenförmigen Becken nur «zum dicken Wasserkäfer mutieren».

Es werde auch geklagt, dass das Wasser zu kalt sei. Diese Leute sollten, meint Weiß, einmal nach Regensburg ins hoch gelobte Westbad gehen. Da müssten sie bei 23 Grad Wassertemperatur schwimmen, und nicht wie in Neumarkt bei 26 bis 27 Grad und an Warmbadetagen sogar bei 30 Grad plantschen. «Das Neumarkter Hallenbad ist eben ein Schwimmbad und kein Freizeitbad», erklärt der Sportler seinen Standpunkt.

Hans-Jürgen Müller aus Neumarkt fürchtet, dass der dann höhere Eintritt für ein Ganzjahresbad das Budget der meisten Familien sprengen würde.

Das Hallenbad, findet auch er, sei veraltet. Er plädiert deshalb im Gespräch mit den Neumarkter Nachrichten für einen Neubau, aber unter Beibehaltung des alten Konzepts einer räumlichen Trennung der Bäder: eines für den Sommer und eines für den Winter.

Denn Ganzjahres-Erlebnisbäder seien eine teure Angelegenheit. «Da ist bei einer Familie ganz schnell ein Hunderter weg.»

In der Internetumfrage der Neumarkter Nachrichten können Leser sagen, was sie sich wünschen: Ein Ganzjahresbad, eine Stadthalle, beide Projekte oder ob sie weder Stadthalle noch Bad wollen. Derzeit haben die Befürworter eines Ganzjahresbads deutlich die Nase vorn.

Sie können abstimmen unter www.nm-online.de