Wie fährt man mit dem Rad von Höhenberg in die Stadt?

2.10.2018, 20:57 Uhr

Etwa 80 Männer und Frauen aus Lähr, Helena, Höhenberg, Wolfstein, Mühlen und dem übrigen Stadtosten waren der Einladung von OB Thomas Thumann gefolgt in das Hotel Schönblicke. In seinem Bericht zur Stadtentwicklung ging Thumann auf lokale Belange ein. "Das Lengenbachtal ist für mich heiliges Land", erinnerte er an die früheren Auseinandersetzungen um eine Ostumgehung quer durch das Naherholungsgebiet.

Neumarkt wachse, deshalb seien neue Wohngebiete notwendig. Deshalb sei er froh, dass in Höhenberg und Lähr neue Baugebiete möglich sind. Doch der notwendige Grunderwerb werde allerdings immer schwieriger. "Deshalb freut es mich, dass die Innenstadt für Investoren jetzt so interessant ist." Über 100 Wohnungen entstehen in Klostergasse und am Markt. Allerdings zu gehobenen Preisen. Die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum ist eine städtische Herausforderung. Die neuen Wohnungen gegenüber der ASV-Sportanlage seien nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Wo sollen die Kinder spielen, wenn das Baugebiet in Lähr fertig bebaut ist?, fragte ein Mann. Es gebe keinen Spielplatz dort. In Höhenberg hingegen sei der Spielplatz top. Aber der Gehweg an der Langobardenstraße sei ein Zumutung.

Diesen Weg werde der Bauhof sich noch einmal anschauen sagte Thumann. Zum Spielplatz in Lähr meinte er: Erst das Baugebiet, dann die Familien mit Kindern und dann der Spielplatz – so sehe er die Reihenfolge. "Sobald Bedarf da ist, wird auch ortsnah etwas getan."

"Ich habe immer gedacht, es ist schwierig mit dem Fahrrad nach Höhenberg raufzukommen", sagte ein Frau. "Aber das eigentliche Problem ist der Weg nach unten." Am Gloßner-Keller sei es steil, der Weg hinter dem Schönblick zu gefährlich und der Radweg am Fuchsberg nur aufwärts erlaubt. Es bleibe also eigentlich nur die Straße.

"Da sprechen sie eine offene Flanke an", sagte Thumann. Als die Straße saniert worden sei, hätte das Straßenbauamt einen fix und fertigen Plan gehabt für einen abgesetzten Radweg. Dies habe der damalige Bausenat abgelehnt – mit Verweis auf den Gloßner-Keller. Er werde noch einmal einen Vorstoß beim Straßenbauamt machen. "Es ist doch widersinnig, dass der Radweg an der Kurve endet."

Es fehlen Läden

In den letzten zehn Jahren ist die Einzelhandels-Situation immer schlechter geworden, sagte ein Bürger. Alte Leute müssten mit dem Auto fahren, um einkaufen zu können. "Die Handelsketten richten ihre Pläne leider nicht nach den Wünschen der Stadtplaner", sagte OB Thumann. Er habe mit vielen Unternehmen gesprochen. Alle hätten abgewinkt und andere Standorte bevorzugt – so wie zuletzt der Edeka auf dem Areal der ehemaligen Baumschule Pohl.

Die Straße zum Kloster sei eine Rennstrecke, sagte ein Frau. "Nachts fliegt man manchmal aus dem Bett, so laut ist das." Doch auch tagsüber würden sich viele Autofahrer nicht an die Tempo-30-Begrenzung halten. Deshalb werde Neumarkt dem kommunalen Zweckverband Verkehrssicherheit beitreten, sagte Thumann. Dieser werde gezielt kontrollieren und auch Bußgelder kassieren. "Es muss weh tun, damit ein Effekt da ist." Aber erfahrungsgemäß halte dies nicht lange vor. "Ich kann nur an alle appellieren, sich an die Regeln zu halten."

Wenn das neue Baugebiet Kapellenäcker II mit Glasfaserkabel versorgt wird, wie sieht es dann in dem alten Gebiet aus?, fragte ein Mann. Das kann ich aus dem Stegreif nicht beantworten, sagte der OB. "Es hängt von vielem ab, etwa ob die Straße dafür aufgerissen werden muss."

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