Warnstreik bei Krauss-Maffei in Treuchtlingen

4.2.2015, 14:19 Uhr
Eine der Forderungen der IG Metall: Von den Arbeitgebern bezuschusste Weiterbildungen.

© Patrick Shaw Eine der Forderungen der IG Metall: Von den Arbeitgebern bezuschusste Weiterbildungen.

„Seid laut und stark!“, ruft Robin Schoepke seinen Kollegen zu. Vor dem Tor des Treuchtlinger Krauss-Maffei-Werks hat der Gewerkschaftsekretär knapp 70 Demonstranten mit Bannern und Trillerpfeifen um sich versammelt. Die Metaller beteiligen sich am bundesweiten Warnstreik der IG Metall. Schoepke setzt den eisigen Temperaturen den Ärger der Arbeitnehmer über die ungerechte Wohlstandsverteilung entgegen.

Laut der jüngst veröffentlichten Oxfam-Studie besitze das reichste Hundertstel der Weltbevölkerung mittlerweile mehr als die restlichen 99 Prozent zusammen. „Und ein paar Tage später kommt der Arbeitgeberverband und will uns erzählen, dass die Beschäftigten die Gewinner der letzten Jahre sind und die IG Metall mit ihren Forderungen weit über das Ziel hinausschießt!“, so der Gewerkschafter.

Es sei „an der Zeit, wieder über Umverteilung zu sprechen“. An den beiden Hauptforderungen der IG Metall nach mehr Bildungs- und Altersteilzeit gibt es laut Schoepke „nichts zu rütteln“. Dahinter stünden sowohl die älteren Arbeitnehmer als auch der Nachwuchs, sodass sie „nur im Paket zu haben sind“. Lediglich die geforderten 5,5 Prozent mehr Lohn seien verhandelbar. „Wir haben die Erhöhung verdient“, ist Krauss-Maffei-Betriebsratsvorsitzender Siegfried Stöbich dennoch überzeugt.

Deshalb sei die Treuchtlinger Belegschaft bei Warnstreiks „immer solidarisch dabei“. Lediglich die Jugend sei mit nur noch vier Auszubildenden vor Ort kaum noch vertreten. Ihren Protest setzt die IG Metall am 19. Februar mit zwei zentralen Kundgebungen in Weißenburg und Roth fort.

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