66-Jähriger bei Treibjagd in Franken erschossen

8.12.2012, 13:57 Uhr

Nach ersten Erkenntnissen hatte er gerade ein Wildschwein aufgeschreckt, als der tödliche Schuss fiel, der den Treiber traf, nicht die Wildsau. Wiederbelebungsversuche durch einen Notarzt blieben erfolglos.

Erste Ermittlungen haben laut Polizei Hinweise auf ein Fehlverhalten eines beteiligten Jägers ergeben. Der Mann habe nach derzeitigen Erkenntnissen gegen die Jagdvorschriften verstoßen, als der den Schuss abgab.

Der Mann hat offenbar auf das Tier geschossen, als es sich noch in einem Kessel befand, den die 30 Treiber gebildet hatten. Das Geschoss verfehlte jedoch sein Ziel und traf den 66-Jährigen tödlich. Nach den geltenden Jagdvorschriften dürfen die Jäger erst schießen, wenn das Wildschwein den Kreis der Treiber verlassen hat. Eine entsprechende Belehrung vor der Jagd wurde vom Jagdvorsteher vorgenommen.

Der mutmaßliche Schütze erlitt laut Polizei einen Schock. Gegen ihn wird nun wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Seine Waffe wurde sichergestellt. In die Ermittlungen bezog die Kriminalpolizei auch einen Experten für Jagdrecht der Würzburger Polizei sowie einen Sachverständigen des bayerischen Landeskriminalamts ein.

Eigentlich hatte die Jagdgesellschaft nach Angaben der Polizei eine Treibjagd an einem anderen Ort geplant. Nach einem Anruf eines Landwirts, der mehrere Wildschweine in seinem Feld beobachtet hatte, wurde die Jagd dann kurzfristig in den Wald in der Nähe des Rimparer Ortsteils Gramschatz verlegt.

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