Wasserspiegel an Roth- und Brombachsee sackt ab

11.8.2015, 06:00 Uhr
Einen Meter pro Tag sackte der Wasserspiegel am vergangenen Wochenende am Rothsee ab.

© Leykamm Einen Meter pro Tag sackte der Wasserspiegel am vergangenen Wochenende am Rothsee ab.

Vergangene Woche noch wurden rund 15 Kubikmeter Wasser pro Sekunde von der Donau über den Main-Donau-Kanal zum Rothsee gepumpt. Nur so konnten Rednitz, Regnitz und Main noch ausreichend gespeist werden. Doch am Wochenende ist der Donau-Pegel in Kelheimwinzer unter die entscheidende Marke von 140 Kubikmetern pro Sekunde gefallen. Ab diesem Zeitpunkt darf keinerlei Wasser mehr aus dem Fluss entnommen werden.

Einen Meter pro Tag sackte der Wasserspiegel am Wochenende am Rothsee ab. 15 Kubikmeter pro Sekunde hatte man abgelassen, um den Komplett-Ausfall der Wasserüberleitung aus der Donau auszugleichen. Dieser eine Meter war dann doch zu viel für Thomas Keller, den Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Ansbach. „Das würde dann doch schnell Auswirkungen auf den Bade-Tourismus haben“, meint er. Also hat man die Wasserzufuhr gedrosselt, lässt nur noch sechs Kubikmeter pro Sekunde aus dem Rothsee ab und fügt 2,3 Kubikmeter aus dem Brombachsee hinzu. „Das System läuft jetzt an der Grenze“, meint Keller.

Breitere Strände am Brombachsee

Maximal vier Meter will man den Rothsee absenken, nun sind es etwa 30 Zentimeter pro Tag. Bald könnte auch der Brombachsee stärker einspringen, wo der Wasserspiegel derzeit nur um zwei Zentimeter pro Tag sinkt. Vor allem, wenn am Main, wo es jetzt schon eine Vorwarnung gibt, der Alarm ausgerufen wird. Dann ist dort die Wassertemperatur zu hoch, der Sauerstoffgehalt zu gering — ein Fischsterben droht. Touristisch kann man die Situation noch entspannt sehen. Doch auch erste wirkliche Einschränkungen gibt es schon im Seenland: Zwischen Herrieden und Pappenheim kann man derzeit auf der Altmühl kein Boot zu Wasser lassen, weil schlichtweg zu wenig davon da ist.

Durch die Absenkung des Brombachsees werden zunächst einmal nur die Strände breiter. Badegäste mit Kindern sollten allerdings noch besser aufpassen als sonst: Weil die Wasserfläche erst später beginnt, geht es wesentlich schneller steil nach unten. Wird der Pegel allerdings um mehr als einen Meter abgesenkt, tauchen keine hübschen Sandstrände mehr auf, sondern hässliche Bodenschichten. Probleme haben auch die Teichwirte in der Region. „Einen halben Zentimeter verlieren die Pegel der Weiher täglich derzeit durch Verdunstung“, sagt Martin Oberle, Leiter der Höchstadter Außenstelle für Teichwirtschaft.

Am schlimmsten seien meist die unteren Weiher einer Kette betroffen. Vereinzelt mussten schon Tiere in Teiche mit mehr Wasser umgesiedelt werden.

Schlimme Momente müssen auch zahlreiche Hobbygärtner in der Region erleben: Die Leithenberg-Gruppe und die Ehrenbürg-Gruppe, zwei Wasserversorger in der Fränkischen Schweiz, haben ihre Kunden bereits dazu angehalten, kein wertvolles Trinkwasser mehr zum Gartengießen zu verschwenden. Auch in Hemhofen und Röttenbach im Kreis Erlangen-Höchstadt könnte es bald so weit sein.

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