Bamberger Sandkerwa 2015: Lösung in Sicht

4.6.2015, 15:00 Uhr
Auch 2015 hoffen Stadt und Veranstalter wieder auf zahlreiche Besucher zur 65. Sandkerwa.

© Bastian Böttner Auch 2015 hoffen Stadt und Veranstalter wieder auf zahlreiche Besucher zur 65. Sandkerwa.

Anfang Mai erhielten Gastronomen der Sandkerwa beunruhigende Post. Die "Bamberger Sandkerwa Veranstaltungs GmbH" des Bürgervereins 4. Distrikt erklärte, dass es aktuell nicht möglich sei, eine Vereinbarung über Standplätze auf der Sandkerwa 2015 zu treffen. Gründe für die ausbleibende Genehmigung waren nach Veranstalterangaben erhöhte Sicherheitsanforderungen und deren Folgekosten insbesondere für eine höhere Anzahl an Sanitätern. Das neue Sicherheitskonzept müsse den Vorgaben des bayerischen Innenministeriums infolge der Loveparade-Katastrophe 2010 entsprechen, stellt die ehrenamtlichen Veranstalter aber vor ungeahnte Hürden. Eine Absage der überregional beliebten Festtage stand im Raum. Was tun? Ein Ausfall? Undenkbar! Ein Vermittler musste her.

Diesen fand man in persona von Alt-Oberbürgermeister Herbert Lauer. Seine Mission: Die im November 2014 begonnenen Gespräche zu einem einvernehmlichen Abschluss zu bringen. Nach Fortführung dieser, hatte der Stadtrat am 20. Mai bewilligt, neben einer Lautsprecheranlage zusätzliche Ausgaben für den Sanitätsdienst bis zu 30.000 Euro zu finanzieren. In der Folge äußerten die verantwortlichen Veranstalter gegenüber Vertretern der Polizei, Feuerwehr, des Rettungszweckverbandes und des Ordnungsamtes weiterhin Bedenken bzgl. der Haftung. Sie brachten den Vorschlag vor, die Sandkerwa nur noch als Distrikt-Kerwa aufzuziehen, da die derzeitige Größenordnung nicht mehr mit einem ehrenamtlichen Pensum zu bewältigen sei. Unter der Moderation von Lauer wurde schnell ersichtlich, dass auch bei einer räumlichen Reduzierung auf eine Kerwa auf und an der Regnitz die Sicherheit gewährleistet sein muss. Dabei würden bei unverändertem Besucheraufkommen noch größere Probleme entstehen. Eine drastische Verkleinerung der Sandkerwa bereits 2015 ist damit vorerst vom Tisch. Sie soll auch diesen August im bisherigen Rahmen organisiert werden.

Kerwa wird etwas kleiner

Um dieses Ziel zu erreichen und gemeinsam eine gelungene Kirchweih erlebbar zu machen, wurden jetzt zusätzliche Vereinbarungen getroffen. Die Überarbeitung des Sicherheitskonzepts soll die Bedenken der Haftung weitgehend ausräumen. Das Ordnungsamt übernimmt die Organisation der eingesetzten Notärzte. Zudem erklärte sich die Stadt bereit, die Kosten zu tragen, den Sicherheitsdienst in fünf Bereichen um je zwei Kräfte zu verstärken. Am Grünhundsbrunnen und nördlich der Markusbrücke hingegen soll es zur besseren Kanalisierung der Besucherströme keine Stände mehr geben. So findet dann doch eine erste Verkleinerung der Kerwa statt. Diese soll nach Willen der Veranstalter in eine zukünftige Neukonzipierung des Festes mit veränderter Trägerstruktur münden.

Ein passender Standort für die Unfallhilfestelle muss zwar noch gefunden und der Straßenverkauf durch ansässige Gaststätten neu geregelt werden, aber durch die konstruktive Zusammenarbeit der Veranstalter und der städtischen Vertreter scheint der 65. Sandkerwa vom 20. - 24. August nichts mehr im Wege zu stehen. Nach einer zu erhoffenden Bestätigung der Endfassung des Sicherheitskonzeptes, dürfen wir uns auf fünf ebenso ereignisreiche wie sichere Festtage in der Domstadt freuen.

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