Tödliche Schüsse an Silvester: Anklage wegen Mordes
22.7.2016, 10:26 Uhr
Die umfangreichen Ermittlungen im Zuge des Falls konnte die Polizei Anfang Juli abschließen. Die Staatsanwaltschaft Bamberg sieht einen dringenden Tatverdacht, dass der Mann gegen 1 Uhr von seinem Garten aus mehrere Schüsse in Richtung einer Gruppe von zwei Frauen und zwei Kindern abgab - sie hatten auf der Straße nahe seines Hauses kleine Feuerwerkskörper angezündert.
Einer der Schüsse traf eine 11-jährige Schülerin am Hinterkopf und verletzte sie tödlich. "Dies nahm der Angeschuldigte nach Ansicht der Strafverfolgungsbehörde bei Abgabe des Schusses zumindest billigend in Kauf", heißt es in der Presseerklärung der Staatsanwaltschaft. Die Gründe für seine Tat? Sollen Wut und Verärgerung über seine persönliche Situation gewesen sein. Daneben fühlte er sich durch den Lärm gestört.
Weil er es vermied, bei den Schüssen gesehen zu werden, konnte die Schülerin nicht mit dem Angriff rechnen. Deshalb hat die Staatsanwaltschaft Bamberg Anklage wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen und in heimtückischer Begehungsweise zum Landgericht Bamberg erhoben. Der Angeschuldigte befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft.
Die Elfjährige aus dem Landkreis Bamberg feierte mit Bekannten in Unterschleichach, einem Ortsteil von Oberaurach (Landkreis Haßberge), im Freien als der tödliche Schuss fiel. Insgesamt soll der Täter drei- bis viermal geschossen haben. Ein Projektil traf das Kind am Kopf, es starb wenig später trotz mehrstündiger Notoperation im Krankenhaus.
Eine Tötungsabsicht hatte der Kraftfahrer einer Justizvollzugsanstalt aber bestritten. Die Waffe hatte er aufgrund einer früheren Mitgliedschaft im Schützenverein legal besessen.
