Vorhang auf: Die 26. Bamberger Kurzfilmtage starten

Bamberg - Nach dem Jubiläum ist vor den nächsten Kurzfilmtagen: Ab Montag startet das filmische Kulturfestival in seine 26. Auflage. Unter der künstlerischen Patenschaft von Nora Gomringer verwandelt sich Bamberg eine Woche lang in ein Mekka für cinephile Gäste jeden Alters.

Eröffnet wird das Festival mit einem deutsch-norwegischen Filmabend zum Thema "Die Leichtigkeit des Seins" in der Villa Concordia. Bis 31. Januar werden 125 komisch bis tragische, aber in jedem Fall unterhaltsam-kurze Beiträge aus zwölf Ländern gezeigt. Der Clou: Eine Eintrittskarte verschafft dem Zuschauer Zugang zu einer Vielzahl an Filmen - getaktet in 90-minütige Vorstellungen. Schaupatz der Darbietungen, von welchen die Kürzeste eine Spieldauer von einer Minute aufweist, sind das denkmalgeschützte Luli-Kino und das Lichtspielkino.

© Bamberger Kurzfilmtage

In den Kategorien Spielfilm, Experimentalfilm, Dokumentation, Animationsfilm und Kinderfilm treten die Regisseure in den Wettbewerb um die Anerkennung von Juroren und Publikum sowie den mit einem Preisgeld garnierten, süßen Bamberger Reiter aus Schokolade. Der Trailer zum Festival gibt bereits einen ersten Vorgeschmack.

Oberfränkische Regisseure und tschechische Talente

Das diesjährige Programm des Filmfestivals unter der Leitung von Volker Traumann und Irene Haller umfasst mehrere Sonderveranstaltungen. Während beispielsweise Gomringer in der Bamberger Bibliothek zum Thema "Wortkino" 16 Poetryfilme mit Lyrik kombiniert, zeigt das Special "Trash" eine illustre Auswahl rund um ein Totem oder einen Karate-Cop. 17 Teilnehmer repräsentieren die Region unter dem Motto: "Oberfranken dreht auf". Für internationales Ambiente sorgen die Beiträge junger Talente aus der renommierten Prager-Filmhochschule FAMU. Zu ihren berühmtesten Absolventen zählt Miloš Forman ("Einer flog übers Kuckucksnest", "Amadeus").

Ehrenamtliche Helfer leisten wertvolle Unterstützung

Naturgemäß kommt ein derart umfangreiches Programm nur dank vieler helfender Hände auf die Leinwand. Zwei davon gehören zu Maxi Weber (26). Den ersten Kontakt mit den Kurzfilmtagen hatte sie zu Beginn ihres Masterstudiums, Fachbereich "Literatur und Medien", im Jubiläumsjahr – damals noch als Besucher. Der positive Eindruck habe ihren Wunsch bestärkt, fortan in einer aktiven Rolle zum Gelingen des Festivals beizutragen. "Ich bin damals im Oktober mitten in eine Sichtung von Kurzfilmbeiträgen geplatzt", erinnert sich die Wahlbambergerin. In der Festivalwoche zählt die ehrenamtliche Gästebetreuung im Kurzfilmclub zu ihren Hauptaufgaben. Von Dienstag bis Samstag stellen die dekorierten Räume in der Oberen Königstraße 45 (ehemaliger Sport Mennel) ein Vernetzungscafé für Filmemacher und Besucher dar. Ab 21 Uhr wird zudem ein vielfältiges musikalisches Abendprogramm geboten.

© Bamberger Kurzfilmtage

Auf einen Favoriten will sich Weber aufgrund zahlreicher positiver Eindrücke nicht festlegen. Gerade die Verbindung regionaler Bezüge mit dem Blick über den Tellerrand bis nach Prag gefällt ihr. "Nicht nur, weil ich die tschechischen Filmbeiträge noch nicht gesehen habe, sondern auch im Hinblick auf mögliche Unterschiede in der Darstellung, sei es bezüglich der Menschen oder der Landschaft, bin ich sehr gespannt. Ich freue mich, die Begeisterung des engagierten Teams und der weit gereisten Besucher vor Ort miterleben zu dürfen", erläutert die Masterstudentin ihre Motivation. Zwei  filmbegeisterte Kommilitoninnen beispielsweise ließen sich nicht lange bitten und kümmern sich seither um technische Belange bei der Verwirklichung der Veranstaltungen. "Bamberg hat ja gutes Bier, aber die Kurzfilmtage sind cineastisch gesehen einfach fantastisch", unterstreichen sie lachend zwei regionale Vorzüge.

Die Zusammenfassung der Woche erfolgt nach der Preisverleihung am Samstag: Am Abschlusstag zeigt das Team der Bamberger Kurzfilmtage im Rahmen von jeweils zwei "Best of Festival"–Vorführungen die prämierten Publikumslieblinge und die Jurypreisträger der 26. Auflage am Stück. Film ab!