Unterschätzte Gefahr

Polizei warnt vor Krypto- und Internetbetrug: So schützen Sie sich davor

Anton Dietzfelbinger

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6.10.2023, 13:13 Uhr
Vorsicht vor Internetbetrug! Die Polizei warnt vor dubiosen Websites. (Symbolbild)

© IMAGO/Daniel Scharinger Vorsicht vor Internetbetrug! Die Polizei warnt vor dubiosen Websites. (Symbolbild)

Die Kriminalpolizei Bayreuth warnt vor einer Masche von Betrügern, die auf Online-Handelsplattformen Anlageprodukte mit scheinbar hohen Gewinnchancen bei einfachster Handhabung anbieten.

Eine 82-jährige Frau aus Bayreuth fiel beispielsweise den Betrügern ebenfalls zum Opfer. Sie überwies zunächst 250 Euro über eine Trading-Plattform auf ein ausländisches Konto, da ihr zuvor hohe Gewinne versprochen wurden. In der Folge investierte sie weitere 80.000 Euro. Dann bemerkte sie, dass sie auf eine Betrugsmasche hereingefallen war und brach den Kontakt wieder ab.

Ihr Geld war inzwischen allerdings verloren. Die Betrüger meldeten sich kurze Zeit später erneut bei der Dame. Diesmal unter dem Vorwand, ihr das verlorene Geld ersetzen zu wollen. Hierfür müsse sie lediglich eine Gebühr bezahlen. Dieser Betrugsversuch scheiterte.

Das ist die Masche

Die Täter gehen dabei immer auf die gleiche Weise vor: Sie stellen Internetseiten online, die durch teure und professionelle Werbeanzeigen den Eindruck seriöser Handelsplattformen vermitteln. Den Anlegern wird vorgespielt, bei den Transaktionen bestehe kaum Risiko und eine hohe Rendite würde schon nach kurzer Zeit erzielt. Durch die scheinbar hohen Gewinnspannen, lassen sich die Opfer zunächst zu kleineren Geldüberweisungen, etwa 250 Euro, später auch zu höheren Investitionen verleiten.

Tatsächlich werden die überwiesenen Beträge aber nicht zur Geldanlage verwendet, sondern sind für die "Anleger" vollumfänglich verloren. Auf den betrügerischen Internetplattformen werden von den Tätern unter anderem Anlageprodukte wie Aktien, binäre Optionen, Devisen und Kryptowährungen zum Handel angeboten, die keinen realen Hintergrund haben.

Die Vorgehensweise der Betrüger ist vergleichbar mit sogenannten Fake-Shops, in denen nicht existente Waren angeboten werden. Fakt ist: Die eingezahlten Gelder werden in Wahrheit nie einer Kapitalanlage zugeführt. Die komplette Handelsplattform einschließlich des vermeintlichen Kundenkontos ist schlicht ein Fake.

Die Aussichten für den Kunden, sein Geld wiederzuerlangen, sind sehr gering. Die Täter überweisen und verschieben Kundengelder auf Konten im Ausland, die Betreiberfirmen der Handelsplattformen wechseln häufig und bei den Firmensitzen handelt es sich um Offshore-Briefkastenadressen. Der Totalverlust des "investierten" Kapitals ist vorprogrammiert.

So schützen Sie sich:

  • Seien Sie misstrauisch bei ungewöhnlich hohen Gewinnversprechen und vergleichsweise geringem Einsatz.
  • Informieren Sie sich über die Trading-Plattformen, bevor Sie sich anmelden oder Geld überweisen.
  • "Googeln" Sie die Plattform (gibt es darüber bereits negative Bewertungen im Internet?)
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
  • Geben Sie keinesfalls sensible Daten preis – z.B. Zugangsdaten zum Online-Banking oder zu einem Depot.

Hier können Sie sich weiter informieren, oder Verdächtiges melden:

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