Der Kommentar

Beim Nahverkehr zeigt sich: Einsatz für den Klimaschutz ist alles andere als billig

Wolfgang Heilig-Achneck

Lokalredaktion

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3.8.2023, 15:42 Uhr
Für 49 Euro einen Monat lang quer durchs Land - das ist ein verlockendes Angebot.

© imago images/Lobeca//Felix Schlikis, NN Für 49 Euro einen Monat lang quer durchs Land - das ist ein verlockendes Angebot.

Wie soll die viel beschworene Verkehrswende gelingen, wenn der Nahverkehr teurer wird - statt günstig zu bleiben? Dabei haben die Kommunen und Unternehmen im VGN aus eigener Kraft keine Chance, das zu bewerkstelligen - genauer gesagt: zu finanzieren. Zumal der öffentliche Nahverkehr seit jeher in hohem Umfang subventioniert werden muss.

Nun haben die Inflation, die rapide gestiegenen Energiekosten wie auch die allen Mitarbeitern verdientermaßen zustehenden Gehaltserhöhungen den Druck auf die Betreiber von Bus- und Bahnangeboten weiter erhöht. Ohne höhere Zuschüsse oder eben Erlöse würden sie unweigerlich in die Knie gehen.

Noch mehr Steuermittel?

Unterdessen hat das 49-Euro-Ticket (und zuvor das Neun-Euro- Ticket) hohe, letztlich vielleicht unerfüllbare Erwartungen geschürt - und womöglich die Maßstäbe verschoben. Klar: Der Klimaschutz rechtfertigt allemal noch höhere öffentliche Aufwendungen - und zwingt letztlich auch dazu. Dennoch wird das ÖPNV-Angebot auf Dauer nicht mit Billig-Tickets zu stemmen sein. Gleichzeitig sollen auch Geringverdiener mobil bleiben können - was alles noch komplizierter macht.

wolfgang.heilig-achneck@vnp.de