Blitzer-Metropole: Nürnberg ist Bußgeld-Spitzenreiter

27.11.2016, 11:19 Uhr
Blitzer-Metropole: Nürnberg ist Bußgeld-Spitzenreiter

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Die größeren bayerischen Städte nehmen pro Jahr zum Teil Millionenbeträge mit der Verkehrsüberwachung ein. Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab nun: Spitzenreiter im Freistaat ist der Großraum Nürnberg, wo Raser im vergangenen Jahr rund 4,3 Millionen Euro an Verwarn- und Bußgeldern zahlen mussten. Als Grund für die Kontrollmaßnahmen gaben die befragten Städte unisono an, so die Verkehrssicherheit verbessern zu wollen.

In Mittelfranken überwacht eine Körperschaft öffentlichen Rechts (KöR) den Verkehr in Nürnberg, Fürth, Erlangen, Ansbach, Schwabach und in der Gemeinde Büchenbach bei Roth. Mit sechs mobilen Blitzern hat die KöR genauso viele Geräte im Einsatz wie die Städte München und Regensburg, erwirtschaftet aber mehr Geld. Auf Platz zwei liegt München mit rund 2,18 Millionen Euro, gefolgt von Regensburg mit etwa 1,9 Millionen Euro.

Bamberg nimmt Sonderstellung ein

Eine Sonderstellung nimmt Bamberg ein, denn die Stadt hat die Verkehrsüberwachung an eine externe Firma ausgelagert. Pro Jahr kann der Kämmerer durchschnittlich rund 180.000 Euro durch Verwarn- und Bußgelder verbuchen. Die Stadt Augsburg setzt für Tempokontrollen vier mobile Blitzer ein. Die Einnahmen lagen im vergangenen Jahr bei etwa 624.000 Euro. Mit einem mobilen Gerät kommt die Stadt Würzburg auf rund 515.000 Euro.

Die befragten Sprecher der Städte betonten, dass das Ziel der Überwachung nicht sei, Gewinne zu erzielen. In Regensburg sei die Verkehrsüberwachung sogar defizitär. Außer in München, wo 2017 eine mobile Messanlage angeschafft wird, planen die Städte keine neuen Investitionen in die Verkehrsüberwachung.

Neben den Städten überwacht auch die Landespolizei die Verkehrssicherheit im Freistaat. Die Bayerische Polizei hat derzeit 503 Geschwindigkeitsmessgeräte im Einsatz. Der Großteil davon, nämlich 487 Geräte, ist mobil. Die Beamten verzeichneten insgesamt im vergangenen Jahr knapp 1,1 Millionen Geschwindigkeitsverstöße. Die Landespolizei plant, in Kürze eine stationäre Anlage und ein mobiles Abstands- und Geschwindigkeitsmesssystem anzuschaffen.

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