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Auf dem Weg zum Welt-Agrarkulturerbe? Die Metropolregion hat große Ziele

30.7.2023, 15:19 Uhr
Auch Klimaschutz ist für die Verantwortlichen der Europäischen Metropolregion Nürnberg sehr wichtig (Symbolbild).

© IMAGO/Olaf Döring, NN Auch Klimaschutz ist für die Verantwortlichen der Europäischen Metropolregion Nürnberg sehr wichtig (Symbolbild).

Klima, Ernährung und die Mobilitätswende werden auch die Metropolregion verändern. Auf der 42. Ratssitzung im Landratsamt Erlangen-Höchstadt in Erlangen stellten die Landrätinnen und Landräte sowie Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister aus der Metropolregion mit weitreichenden Beschlüssen Weichen für die Zukunft. Das gab das Bündnis in einer Pressemitteilung bekannt.

Wertschöpfung steigern, Kulturlandschaften bewahren und landwirtschaftliche Flächen für Regionalprodukte erhalten – der Aktionsplan „Heimat für Regionalprodukte“ soll dazu beitragen die Land- und Ernährungswirtschaft zukunftsfähig zu machen. „Die Vielfalt an Kulturlandschaften in unserer Metropolregion ist einmalig und die Qualität an regionalen Produkten außergewöhnlich. Diesen besonderen Schatz will die Metropolregion mit dem Aktionsplan mit zukunftsfähigen Strategien und konkreten Maßnahmen bewahren und für die Zukunft rüsten“, sagt Hermann Ulm, Sprecher des Projekts "Regionalproduktspezifisches Landmanagemen", kurz ReProLa, und Landrat von Forchheim, laut Pressemitteilung der Metropolregion-Geschäftsstelle.

Zehn strategische Projekte mit 350 Akteuren

Der Plan enthält zehn strategische Projekte, die in einem Beteiligungsprozess mit rund 350 Akteuren aus Wissenschaft, Politik und Praxis erarbeitet wurden. Sieben Projekte, für die Träger- und Finanzierungsstrukturen noch offen sind, werden jeweils durch einen Landrat und eine Bürgermeisterin als Pate besonders unterstützt. Für die Umsetzung des Aktionsplans, der einstimmig beschlossen wurde, baut die Region auf Unterstützung von Bund und Land. Der Plan ist Teil der Bewerbung als Welt-Agrarkulturerbe, die weiter vorangetrieben werden soll. wie der Rat außerdem beschlossen hat.

Den Klimaschutz und die Energiewende beschleunigen soll das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 4,6 Millionen Euro geförderte interdisziplinäre Projekt „Klimapakt2030plus – Energiewende in der Metropolregion Nürnberg“. Dabei geht es in den kommenden 4,5 Jahren darum, das Energieversorgungssystem in der Region umzubauen, effizienter zu vernetzen und schnellstmöglich von fossilen Energieträgern unabhängig zu machen.

Neben der schrittweisen Umstellung der Energiesystems auf regenerative Energiequellen wollen die Projektpartner auch die energetische Gebäudesanierung in der Region kräftig ankurbeln. Der stellvertretende Ratsvorsitzender und OB von Erlangen, Florian Janik, zusammen mit Peter Berek an die Spitze des politischen Lenkungskreises Klimapakt2030plus berufen, sagt dazu: „Theoretische Einigkeit über unsere Klimaziele reicht nicht mehr aus. Wir brauchen Konsens bei der Transformation in der Praxis, die für alle Kommunen unterschiedliche Kosten und Nutzen mitbringt. Das müssen wir politisch ausmoderieren.“

Ein erster Schritt wird es sein, bis 2024 den zuletzt 2017 verabschiedeten Klimapakt der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN) mit ihren Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen und sowie Landräten und Landrätinnen weiterzuentwickeln und als verbindliches politisches Zielpapier in allen Kommunen zu implementieren. Peter Berek, Landrat im Landkreis Wunsiedel sagt laut Pressemitteilung: „Die Metropolregion liegt aktuell noch etwa 30 Prozent hinter ihren CO2-Einspar-Erfordernissen zurück". Hier gelte es anzusetzen. "Eine schnelle Entkoppelung unseres Energieverbrauchs von fossilen
Energieträgern ist aber nicht nur notwendig, sie ist eine echte Chance für alle Bürgerinnen und Bürger. So können wir die Wertschöpfung in unserer Region halten", so Berek weiter.

Kommunen und Energieversorger erhalten mit dem Klimapakt2030plus dafür gezielte, wissenschaftliche Unterstützung: Mit dem im Projekt entwickelten „Simulationstool Energieflüsse“ können sie künftig Strom-,Wärme- und Gasbedarf in ihrem Gebiet sektorübergreifend modellieren, den Effekt neuer Anlagen wie Wind- und Speicheranlagen erproben sowie systematisch Synergien über die eigenen Verwaltungsgrenzen hinaus erschließen.

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