Busfahren wird in Erlangen teurer und bleibt "günstig"

27.6.2018, 15:00 Uhr
Busfahren wird in Erlangen teurer und bleibt

© Foto: Harald Sippel

Für die einen ist die Erhöhung moderat und verträglich. Für andere sind die Preise schon seit Jahren zu hoch. Wieder welche sehen die Ticketpreise eher als niedrig und im Vergleich mit anderen Städten gar als günstig an. An den VGN-Tarifen scheiden sich die Geister. Das war einmal mehr im jüngsten Umwelt-, Verkehrs und Planungsausschuss zu erfahren, als das Thema zur Sprache kam.

Jährliche Fortschreibung

In den sogenannten "Atzelsberger Beschlüssen" vom Juli 2000 ist von allen Partnern des Verkehrsverbundes beschlossen worden – und Erlangen sitzt hier mit im Boot —, dass die Tarife jährlich fortgeschrieben werden. Als Grundlage für die Teuerung dient ein VGN-spezifischer Warenkorb-Preisindex, der unterm Strich nun bei 3,07 Prozent für 2019 angesetzt wird. Allerdings kam man überein, etwas unter diesem Satz zu bleiben. Die Kostensteigerung wird daher verbundweit bei 2,78 Prozent liegen, in Erlangen bei jenen 2,72 Prozent.

Dieses jährliche Procedere ist gleichsam ein bekannter "Mechanismus", der aber dennoch immer wieder eine Debatte auslöst, die rasch ins Grundsätzliche führt. Stadtwerke-Vorstand Matthias Exner sieht jedenfalls tarifmäßig eine "gute Situation" in Erlangen, auch für Menschen, die "nicht so gut situiert sind". Während andere mit den Bus-Ticket-Preisen ein Problem haben, meinte Exner, dass "die Höhe der Preise eigentlich niedrig" sei. Dagegen hegt Frank Höppel eine gänzlich andere Vorstellung von "attraktiven Preisen im Busverkehr".

Der ÖDP-Stadtrat machte auch keinen Hehl daraus, dass er gegen die Preiserhöhung stimmen werde und plädierte zugleich dafür, dass mehr Steuergelder investiert werden, um günstigere Tickets im ÖPNV anbieten zu können. Ähnliches kam auch von Grüne-Liste-Rätin Bianca Fuchs. Für sie ist es schlichtweg ärgerlich, dass die bayerische Regierung "soviel Geld in Straßenbauprojekte statt in den ÖPNV steckt."

Während der Diskussion wurden immer wieder Vergleichszahlen aus anderen Städten bemüht, die aber nicht unbedingt mit Erlangen vergleichbar sind. Darauf wies unter anderem CSU-Mann Jörg Volleth hin, der ansonsten der Preiserhöhung zustimmte.

Lobende Worte waren von Jürgen Zeus zu hören. Der FDP-Stadtrat sprach von einer "verantwortungsvollen Tarifpolitik" seitens der Stadtwerke. "Unsere Preispolitik ist gut. Das muss man auch der Bevölkerung klarmachen", so Zeus.

Letztes Wort

Das letzte Wort zur Tarif-Erhöhung hat der Stadtrat am Donnerstag. Im nächsten Jahr wird dann die Einzelfahrkarte 2,40 Euro und also zehn Cent mehr kosten. Matthias Exner wies in dem Zusammenhang auf die 4er Tickets hin. Sie werden auch nur um zehn Cent (1,23 Prozent) erhöht, so dass die Einzelfahrt hier lediglich 2,05 Euro kostet und somit "preislich sehr attraktiv" ist.

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