Der Schaukelweg in Vestenbergsgreuth ist ein Familien-Magnet

VESTENBERGSGREUTH - Der kleine Emil will keinen Stillstand. "Los, schieb an!" feuert er seinen Vater vom Schaukelsitz heraus an. Mit ihm und seiner Freundin Kassandra ist er zum Austoben nach Vestenbergsgreuth gefahren. Dort gibt es nämlich nicht nur Tees, Kräuter und eine Sommerrodelbahn mit Biergarten, sondern seit gut einem Jahr eben auch einen Schaukelweg.

Der ist der Familie von Bekannten wärmstens empfohlen worden. Als die Erlanger bei prächtigem Herbstwetter in dem Steigerwalddorf ankamen, wurde gerade die Kirchweih gefeiert. Auch Max aus Gerhardshofen war mit seinen Eltern da. Während sich Emil und Kassandra sich an einem altersgerechten Gerät vergnügen, will Max ganz groß hinaus. Das mächtige, rund zehn Meter hohe Gestell vor ihm hat es ihm angetan.

Schwerelos durch die Lüfte

Und nicht nur ihm. Um die arenaartig ausgebaute Mulde drängen sich all diejenigen, die es adrenalinträchtig mögen. Scheinbar schwerelos schweben sie durch die Lüfte. Nur äußerst widerwillig lässt Max sich auf eine kleinere Hausnummer vertrösten. Der Kräuterweg ist schon jetzt eine abwechslungsreiche Runde zwischen Vestenbergsgreuth, Hermersdorf und Dutendorf. Eine Erweiterung steht kurz vor der Fertigstellung.

Anziehungspunkt für Famiien

Die Großschaukel. © Karl-Heinz Panzer, NN

In kürzester Zeit hat sich das mit EU-Mitteln geförderte Freizeitprojekt zu einem Anziehungspunkt für Familien mit kleinen Kindern gemausert. Es sind zwei Kilometer, oder bald auch ein paar mehr, für die man reichlich Zeit einplanen sollte. Vor allem dann, wenn man mit unternehmungslustigem Nachwuchs unterwegs ist. Auf der Strecke findet sich nämliches noch auf einiges mehr als Vorrichtungen zur Hin-und-her-und-auf-und-ab-Bewegung. Spielerische Wippen, entspannende Liegen und chillige Hängematten lassen den erhöhten Puls wieder etwas sinken

Tierische Attraktionen

Nur allzu gern legen die kleinen Schaukelwegbesucher einen Halt bei den tierischen Attraktionen an der Strecke ein. Wo sonst bekommt man Damhirsche aus nächster Nähe zu sehen? Ein ganzes Rudel weidet in einem Gehege direkt am Weg. Zwei Zwillingsmädchen aus Nürnberg haben sich in die kleinen Kälber verliebt, die sie an einem Bauernhof in Dutendorf füttern dürfen.

Neue Lieblinge

Auch tierisch gibt es einiges zu erleben. © Karl-Heinz Panzer, NN

Selbst als ihr Vater ihnen die Rodelbahn schmackhaft machen will, können sie sich kaum von ihren neuen Lieblingen trennen. Da muss ihnen ihr Vater schon etwas von der Rodelbahn erzählen, die am Ende des Wegs auf sie wartet. Rindviecher hautnah gibt’s auch in Hermersdorf zu erleben. Die neue Station dort gehört schon zu der Erweiterungsrunde und ist noch mit Bauzäunen abgesperrt. Trotzdem verlaufen sich viele in das 40-Seelen-Dorf, denn auf dem Hof der Familie Brandt gibt es nicht nur Kühe und Bullen, sondern auch eine Milchtankstelle. Ein Molkedrink oder ein Softeis kommt vielen als Erfrischung gerade recht.

Ausblick in das Weisachtal

Die ebenfalls neue Station oberhalb von Hermersdorf ist bereits in Betrieb. Paula aus Bischberg, mit ihrer Oma im Schlepptau, ist eine der ersten, die sie ausprobiert. Von dort oben hat man den vielleicht schönsten Ausblick in das Weisachtal hinein. Helmut Lottes war schon immer davon überzeugt davon, dass Vestenbergsgreuths neueste Attraktion einschlagen wird. Die Ausmaße, die der Rummel angenommen hat, überraschen aber sogar den Bürgermeister. "Einmal in diesem Sommer haben sie 1200 Leute an einem Tag gezählt", erzählt er.

Paula schaukelt mir ihrer Oma. © Karl-Heinz Panzer, NN

Einigen Bewohnern des Wohngebietes am Schwalbenberg wird das fast schon wieder zu viel. Ein Stück des Wegs führt direkt an ihren Häusern vorbei. Lottes zufolge gibt es bereits Überlegungen über einen anderen Streckenverlauf in diesem Bereich. Viele, die an der Kirchweih da waren, wollen jedenfalls wiederkommen. Manche mit Verstärkung. "Das nächste Mal ist der Rest von der Rasselbande dabei", sagt Emils Vater.

Die neue Station bei Hermersdorf im Gegenlicht. © Karl-Heinz Panzer, NN