Erlangen: Warteliste für Sozialwohnungen wird immer länger

13.10.2017, 10:00 Uhr
Erlangen: Warteliste für Sozialwohnungen wird immer länger

© Archivfoto: Gero Breloer/dpa

"Das ist ja noch schlimmer als gedacht", entfuhr es CSU-Stadtrat Christian Lehrmann, und niemand widersprach ihm. Zuvor hatte Sozialamtschefin Maria Werner den Bericht der Verwaltung über die aktuelle Lage auf dem Erlanger Wohnungsmarkt kurz vorgestellt.

Die Situation hat sich, wie sich bereits bei der Präsentation des letzten Berichts im April abgezeichnet hatte, weiterhin zugespitzt. So gingen in diesem Jahr bis Ende Juli bereits mehr Anträge auf eine Sozialwohnung ein als im gesamten Jahr 2016. Da waren es insgesamt noch 1787 Anträge, 2017 hingegen wurden bis Ende Juli schon 1840 Anträge gezählt. Davon sind 1750 Antragsteller aus Erlangen, 50 aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt und 40 aus anderen Regionen.

Demgegenüber steht die Zahl der vermittelten Wohnungen. 2016 waren es lediglich 379 Wohnungen, 2017 wurden bis Ende Juli 2017 erst 227 Wohnungen vermittelt. "Der Bestand an Sozialwohnungen ist in den vergangenen Jahren stark gesunken, weil die Bindungen für zahlreiche Wohnungen ausgelaufen sind", heißt es von Seiten der Verwaltung. Der Bau neuer Sozialwohnungen sei dringend erforderlich.

Gesucht werden Wohnungen insbesondere von Singles beziehungsweise für Einzelhaushalte. Fast die Hälfte der Anträge zielt auf Wohnungen in dieser Größenordnung ab. Ein besonderer Bedarf besteht auch bei Wohnungen für große Familien.

Es gelte, auch kreative Lösungen zu finden wie das Projekt "Wohnen für Hilfe", das erfolgreich Studenten beispielsweise gegen Mithilfe bei der Hausarbeit in Haushalte mit überzähligem Wohnraum vermittelt. Als weiteren Lösungsansatz möchte das Sozialamt gemeinsam mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewobau ein Konzept "Wohnungstausch" erarbeiten. Dies soll dazu beitragen, dass vorhandener Wohnraum optimal genutzt wird.

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