Erlanger Erzieher streiken für mehr Lohn

8.4.2015, 14:15 Uhr
Erlanger Erzieher streiken für mehr Lohn

© Anestis Aslanidis

Ver.di-Vorsitzender Roland Hornauer lässt keinen Zweifel daran, dass es die Gewerkschaft diesmal ernst meint. „Wenn die morgigen Tarifverhandlungen kein Ergebnis bringen, überlegen wir, im Mai zwei Wochen am Stück zu streiken“.

Ver.di will diesmal, im Gegensatz zum Streik von 2009, verhindern, dass die im Juni beginnenden Sommerferien in Nordrhein-Westfalen den Gewerkschaftsforderungen nach mehr Lohn einen Strich durch die Rechnung machen. Durchschnittlich zehn Prozent mehr Lohn fordert die Gewerkschaft.

Wie sehr Erzieherinnen und Erzieher mehr Geld brauchen, schildert eine Erzieherin vom Hort in Büchenbach. Bei 30 Stunden wöchentlicher Arbeitszeit erhält sie rund 1400 Euro netto. „Dafür habe ich eine fünfjährige Ausbildung gemacht. Ich lebe in Erlangen in einer Ein-Zimmer-Wohnung für die ich 500 Euro Kaltmiete bezahlen muss“.

Das Leben in der Hugenottenstadt sei auch sonst nicht billig.

Nach 27 Jahren Arbeit als Erzieherin betrage der Netto-Stundenlohn gerade 11,25 Euro steht auf einem der Protestplakate. Eine seit elf Jahren in Deutschland lebende Ukrainerin hat fünf Jahre in Kiew studiert, schloss das Studium als Diplom-Pädagogin ab — und bekommt 7,68 Euro Stundenlohn für ihre Arbeit in einer Kita, weil ihre Ausbildung in Deutschland nicht anerkannt wird.

2 Kommentare