Gewerbeflächen in Erlangen dringend gesucht

ERLANGEN - Die Ausweisung von Gewerbegebieten – zumindest mittelfristig – war eine der Forderungen, die Kreishandwerksmeister Siegfried Beck beim traditionellen jährlichen Frühschoppen mit Vertretern der Politik und Wirtschaft aufstellte.

Gebe es doch nach Aussage der Wirtschaftsförderung so gut wie keine Flächen mehr. Beck: "Wir wissen, dass dies kein einfaches Unterfangen ist, müssen und sollen doch alle Interessen der Bürger mit eingebunden werden. Aber keine Gewerbegebiete – das ist auch keine Lösung." Natürlich stand daneben – wie soll es in Erlangen anders sein – die Verkehrssituation im Mittelpunkt. Die Sperrung der Güterhallen-Durchfahrt, der Wegfall von 350 Parkplätzen – das sei konträr zu den Interessen der Wirtschaft.

Beck will in diesen Fällen ein klares Statement der Parteien in der Stadt, damit Wähler, Bürger und auch die Handwerker wissen, woran sie sind. Der anwesende Oberbürgermeister Florian Janik hat – so Beck – bereits signalisiert, dass es ein klärendes Gespräch mit der Kreishandwerkerschaft und dem IHK-Gremium geben soll.

Trotzdem die Auftragslage als "insgesamt sehr zufrieden" zu bewerten sei, laufe der Mitarbeitermangel – vom Ausbildungsbereich über den Facharbeiter bis zum Meister – dieser Entwicklung entgegen. Das betreffe jede Branche, jeden Betrieb. Die Politik sei gefordert, den Stellenwert des Meisters im Handwerk zu heben: "Es braucht eine Gleichwertigkeit zwischen einer Meisterprüfung und einem Universitätsabschluss. Die Meisterschulen werden nicht – wie die Universitäten – vom Staat finanziert. Das ist ein gravierender Kostennachteil für das Handwerk."

Auch die umfangreiche finanzielle Unterstützung der Studenten sei gegenüber den nicht bedachten Absolventen der Meisterschulen ungerecht – ein Umstand, auf den kürzlich auch der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesbildungsministerium, der Erlanger Abgeordnete Stefan Müller, bei einem Betriebsbesuch in Eckental hingewiesen hat. Beck: "Hier muss für Chancengleichheit gesorgt werden!"

Vielfältige Probleme

Angesichts der vielfältigen Probleme, die auf das Handwerk zukommen – man denke auch an die diskutierte Stilllegung von Lkw mit Dieselmotoren — prophezeite Beck steigende Preise bei den Handwerker-Rechnungen für die Zukunft: "Dies führt zur erheblichen Verteuerung von Baukosten gerade im Wohnungsbau. Viele Bauherren verzichten inzwischen auf den Keller, weil der Aushub genauso teuer wird wie der eigentliche Keller."