Händler wollen Kunden mit App in die City zurück locken

4.3.2017, 13:52 Uhr
Händler wollen Kunden mit App in die City zurück locken

© Foto: UnitCity

Das Ziel klingt verlockend unkompliziert. Egal, was man in der Stadt sieht, man macht mit seinem Smartphone ein Foto davon und bekommt sofort alle möglichen Infos darüber. Wann wurde das Erlanger Rathaus gebaut? Wer entwarf den Brunnen auf dem Schlossplatz? Welche Exponate gibt es im Stadtmuseum zu sehen? Und was kann dieses Elektrogerät im Schaufenster? Auf all das gibt es direkt eine Antwort, sofort abrufbar am Smartphone.

Lange muss es nicht mehr dauern, und diese "ansprechende Stadt", wie Herbert Galster es nennt, wäre Wirklichkeit. "Technisch gibt es so viel Neues." Zuerst wollte der Geschäftsführer von "UnitCity" nur die Schaufenster der Einzelhändler zum Sprechen bringen, jetzt soll es ganz Erlangen werden.

Für das Projekt konnte Galster unter anderem die Stadt Erlangen, das City-Management sowie den Tourismus- und Marketingverein gewinnen. Das bringt auch finanzielle Unterstützung. "Dadurch können wir unsere Plattform den Händlern kostenlos anbieten." Wenn es funktioniert, profitieren Händler und Stadt gleichermaßen.

Interaktive Stadtkarte

"Zunächst wollen wir eine interaktive Stadtkarte für Erlangen entwerfen", sagt Galster. Dafür können sich Händler, aber auch Gastronome und Handwerker, anmelden und mit Hilfe von Schlüsselbegriffen ihr Angebot bekannt machen. Auch Filme und weitere Fotos kann man in das System einspeisen. "Es funktioniert nur, wenn viele mitmachen." Wenn das der Fall ist, finden die Nutzer alle Anbieter aus der Region. "Denn das ist das Ziel: Das Geld soll in der Stadt bleiben."

Über ein Suchfeld können die Nutzer ihren Begriff eingeben. Ebenso können sie mit ihrem Smartphone ein Foto machen, zum Beispiel von einem Pulli, und das System findet dazu passend Angebote aus Erlangen. Eine App muss man dafür nicht herunterladen, sondern nutzt einen sogenannten Reader, den man über die Startseite der Website www.unitcity.de direkt ansteuert.

Vom Pulli bis zum Handwerker

Auch bei der Suche nach einem Handwerker funktioniert es: "Wenn ich einen Wasserhahn fotografiere, finde ich Installateure." Die Handwerksfirma muss nur vorher im System angemeldet sein und als Schlüsselbegriff "Wasserhahn" eingegeben haben. "Das kostet nichts, man muss sich dafür aber anmelden." Wer dabei Probleme hat, findet auf der Website von "UnitCity" Hilfen als PDF-Version oder als Video. "Wer Fragen hat, kann uns aber auch immer anrufen Wir bieten auch Workshops an."

Rund 200 Händler oder Dienstleister sind bereits dabei. "Es müssen noch mehr werden", wirbt Galster, der hofft, dass sich möglichst viele bei ihm melden. "Es ist gerade für kleinere Geschäfte in den Seitenstraßen interessant." In seinem Angebot hat Galster zudem ein "Marketing-Cockpit". "Wir testen Online-Plattformen oder Tools. Was gut ankommt, schlagen wir den Händlern vor."

Der Startschuss für das Projekt soll im Frühjahr fallen. Dann können Kunden davon profitieren. "Noch sind wir am Planen." Schließlich muss die Plattform, die später erlebnis-erlangen.de heißen soll, unter den Erlangern bekannt gemacht werden. Zum Beispiel könnte jeder Tourist, der hier am Bahnhof ankommt, einen Hinweis dazu auf sein Smartphone erhalten. Technisch ist das möglich. Was jetzt noch fehlt, sind die Händler und Dienstleister, die das System mit Leben füllen. So locken sie vielleicht auch das Leben zurück in die Stadt.

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