"Deutscher Nobelpreis" vergeben

Leibniz Preis 2022 geht an Erlanger FAU-Physiker

9.12.2021, 15:36 Uhr
FAU-Präsident Prof. Joachim Hornegger (links) gratuliert dem frischgebackenen Leibniz-Preisträger Prof. Peter Hommelhoff vom Lehrstuhl für Laserphysik. 

© FAU/Harald Sippel FAU-Präsident Prof. Joachim Hornegger (links) gratuliert dem frischgebackenen Leibniz-Preisträger Prof. Peter Hommelhoff vom Lehrstuhl für Laserphysik. 

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis gilt als wichtigste Forschungsförderung des Landes. 2022 geht einer der Preise an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Der Physiker Prof. Peter Hommelhoff erhält die mit 2,5 Millionen Euro dotierte Auszeichnung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für seine herausragende Leistung im Bereich der Laserphysik.

Hommelhoff erhält den Preis für seine fundamentalen Beiträge zur von starken Lichtfeldern getriebenen Elektronendynamik und zur Nutzung von optischen Wellenformen von Laserpulsen, um Elektronen im Vakuum und in Festkörpern und an Festkörperoberflächen zu untersuchen. Hommelhoffs Forschungen liefern laut der DFG grundlegende Beiträge zum Verständnis der Elektronendynamik in starken Feldern und begründeten ein neues Forschungsfeld: die Laserbeschleunigung von Elektronen an photonischen Strukturen.

In einem aktuellen Forschungsprojekt arbeitet Hommelhoff daran, Teilchenbeschleuniger stark zu verkleinern. Während die meisten Menschen dabei sofort an den großen Ring des CERN in der Schweiz denken, wo Grundlagen der Materie erforscht werden, beschäftigt sich Hommelhoff mit den alltäglicheren Anwendungen von Teilchenbeschleunigern. In der Medizin wird die Technologie in Bildgebungsverfahren oder in Strahlenkliniken in Form von Elektronen-Linearbeschleunigern zur Bekämpfung von Tumoren eingesetzt. Gemeinsam mit einem Team aus Stanford will er die Teilchenbeschleuniger noch kompakter machen und auf die Größe eines Mikrochips bringen.

Den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der DPG verliehen. In diesem Jahr wurden 138 Wissenschaftler für die Auszeichnung vorgeschlagen, zehn Preise werden am Ende vergeben. Ausgezeichnet werden Forschende, von denen in Zukunft erwartet werden kann, dass sie durch weitere wissenschaftliche Spitzenleistungen die Forschungslandschaft in Deutschland nachhaltig prägen werden.

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