Marode Bauten: Neuer Erlanger Uni-Kanzler will anpacken

30.1.2017, 06:00 Uhr
Marode Bauten: Neuer Erlanger Uni-Kanzler will anpacken

© Anestis Aslanidis

Der Bereich Gebäudeunterhaltung, Bauunterhalt und Neubauten werde daher auf seiner Agenda ganz oben stehen, sagte er den Erlanger Nachrichten. Um sich über Beantragungs- und Bautenstand einen ersten Überblick zu verschaffen, ließ sich der 55-Jährige bereits vor seinem offiziellen Dienstantritt am 1. Februar vom Leiter des Staatlichen Bauamtes Erlangen-Nürnberg, Dieter Maußner, entsprechende Unterlagen schicken.

Der Zustand der zum Teil mehrere Jahrzehnte alte Universitätsgebäude sorgte in der Vergangenheit immer wieder für Ärger.

Marode Bauten: Neuer Erlanger Uni-Kanzler will anpacken

© F.: FAU

Im vergangenen Jahr legten Tüv-Berichte, die anonym an die EN-Redaktion geschickt worden waren, eklatante Bau- und Sicherheitsmängel offen. Auch der Neubau des Chemikums auf dem Südgelände der Universität steht wegen seiner enormen Kostensteigerung in der Kritik. Das einstige Vorzeigeprojekt landete im vergangenen Oktober sogar im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler Bayern.

Neben den Gebäuden ist Zens auch Beauftragter für den Haushalt sowie Dienstvorgesetzter der an der Hochschule tätigen nichtwissenschaftlichen Beamten und Beschäftigten des Freistaates Bayern.

Erst einen Überblick verschaffen

Zudem ist der Kanzler Leiter der Universitätsverwaltung. Auch diesen Bereich will sich der Volljurist genau ansehen: "Ich werde mir als allererstes einen Überblick verschaffen müssen, wie gerade auch die Universitätsverwaltung aufgestellt ist." Dort wolle er auch an die Arbeit der früheren FAU-Kanzlerin, Sybille Reichert, anknüpfen. "Ich möchte auf jeden Fall auch sehen, dass die Serviceorientierung der Verwaltung auch künftig weiter eine hohe Priorität genießt so wie es auch meine Vorgängerin schon in ihren Zielen hatte und werde sehen, an welchen Schrauben wir, sozusagen, drehen müssen." Reichert war Mitte 2016 vorzeitig aus dem Amt geschieden.

Zens hatte zuletzt die Position des Kanzlers an der Europa-Universität in Frankfurt/Oder inne. Angst vor der jetzigen Herausforderung habe er daher nicht. Nach seiner zehnjährigen Kanzler-Tätigkeit an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder bringe er dafür genügend "Rüstzeug" mit: "Ich habe keine Angst vor der Aufgabe, aber ich habe den gehörigen Respekt."

Der leidenschaftliche Motorradfahrer, der sich bereits auf Touren durch die Fränkische Schweiz freut, wird künftig in Erlangen wohnen. Die fußläufige Nähe zu seinem Büro sei ihm wichtig, sagte er. Zudem möchte er immer in der Stadt sein, in der er arbeitet: "Mein Gesicht sollte man nicht nur in der Dienstzeit, sondern auch außerhalb mal sehen können."

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