Nahversorgung in Erlangen-Sieglitzhof gesichert

24.5.2018, 10:00 Uhr
Nahversorgung in Erlangen-Sieglitzhof gesichert

© Klaus-Dieter Schreiter

"Wir bedauern sehr, dass der beliebte Einkaufsmarkt das Ladenlokal offenbar nicht weiter mieten kann", erklärt die stellvertretende Vorsitzende der Stadtteil-SPD Sandra Radue. "Vor allem aber fürchten wir um die Nahversorgung" in Sieglitzhof.

Die Edeka-Zentrale in Rottendorf bestätigt, dass der Mietvertrag "leider" gekündigt wurde. Wie berichtet, informiert Stefan Hampel über die drohende Schließung am 31. August 2019 mit einer Mitteilung in einem seiner Schaufenster. Der Kaufmann selbst ist, so die Auskunft einer Mitarbeiterin in dessen Laden, erst wieder am 1. Juni zu sprechen.

SPD-Stadträtin Ursula Lanig stellt in Frage, ob sich wegen des entstehenden Einkaufszentrums in Spardorf wieder ein Vollsortimenter in Sieglitzhof ansiedele. Sandra Radue und Ursula Lanig betonen gemeinsam, dass "Hampels Kaufladen" weit mehr sei als ein Einkaufszentrum: "Der Inhaber hat viele Projekte im Stadtteil unterstützt, und der Parkplatz ist jedes Jahr Ort des beliebten Bürgerfests." Es sei schade, dass dies nun in Frage stehe.

Der Eigentümer der Immobilie, der namentlich nicht genannt werden will, versichert gegenüber den EN, dass es auch nach dem 31. August 2019 in Sieglitzhof einen Nahversorger geben werde. "Der Mietvertrag mit Tegut ist unterschrieben." Darin sei auch sichergestellt, dass es die Nahversorgung ohne größere Unterbrechung in Sieglitzhof geben werde: "Bei Tegut gibt es längere Öffnungszeiten, auch Samstags wird Einkaufen ab August 2019 möglich sein", so der Immobilien-Eigentümer. Tegut gehöre zum Migros-Konzern in der Schweiz.

Bedenken wegen Umsatz

Nach Aussage des Vermieters sei der Mietvertrag mit Stefan Hampel bereits vor zwei Jahren ausgelaufen, man habe in diesen zwei Jahren versucht, eine gemeinsame Lösung für die Nahversorgung in Sieglitzhof zu finden. Allerdings habe der Kaufmann wegen des künftigen Einkaufszentrums in Spardorf Bedenken wegen des Umsatzes geäußert.

"Nach diesen Gesprächen verstehe ich den Ausdruck ,verständnislos‘ nicht", sagt der Immobilien-Besitzer. Zwei Jahre lang sei versucht worden, den 2016 ausgelaufenen Mietvertrag zu verlängern. Als das nicht gelungen sei, habe man sich nach einem anderen Mieter umgesehen und mit Tegut auch einen langfristigen Mieter gefunden.

Denn der Immobilien-Eigentümer hätte ohne diese langfristige Sicherheit auch daran denken müssen, eventuell andere Geschäfte aus dem Gebäude neu aufzustellen. "Dabei ist uns an einer Nahversorgung in Sieglitzhof gelegen", sagt er. Mit dem Migros-Konzern im Hintergrund könne Tegut auch längere finanzielle Durststrecken leichter überwinden und trotzdem den gleichen Service bieten.

In Erlangen gibt es bereits in den Arcaden eine Filiale des Vollsortimenters. Das Angebot umfasst über 20 000 Artikel, davon über 3000 Bio-Artikel. Insgesamt betreibt Tegut in Deutschland rund 270 Filialen mit etwa 5800 Beschäftigten. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr knapp eine Milliarde Euro.

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