So läuft der Instagram-Wettbewerb #erlangenshots

27.1.2017, 14:59 Uhr
Stephan Sachs beschreibt seinen Account als einen Mix aus Tagebuch und witzigen Dingen und auch Marlene Neumann hält ihre besonderen Momente auf Instagram fest.

© Ralf Rödel Stephan Sachs beschreibt seinen Account als einen Mix aus Tagebuch und witzigen Dingen und auch Marlene Neumann hält ihre besonderen Momente auf Instagram fest.

Bei ihrem Lieblingsbild sind sich Stephan Sachs und Marlene Neumann schnell einig. Der rote Käfer. "Das war besonders cool und es war ein gutes Foto. Es kommt auf Details an", sagt Neumann. Auch Sachs ist der Farbklecks in Erinnerung geblieben. "Es ist hübsch und verspielt."

Der rote Käfer war im vergangenen Jahr eines der Fotos, die es in die Ausstellung #erlangenshots geschafft haben. Marlene Neumann hat diese mitorganisiert. Stephan Sachs hat als Teil der Jury die Bilder dafür ausgewählt, die unter dem genannten Hashtag über das Netzwerk eingegangen sind. Nun steht die zweite Runde an. Und natürlich sind beide wieder dabei.

Instagram ist ein kostenloser Online-Dienst zum Teilen von Fotos. Über Hashtags verbreiten sich die Bilder. In Erlangen hat sich eine Szene entwickelt, Fotos werden über #erlangenshots17 oder #igerserlangen gesammelt und geteilt, auch die Erlanger Nachrichten sind mit ihrem Account und dem Hashtag #erlangernachrichten aktiv.

Neumann kam vor sechs Jahren zum ersten Mal mit diesem Online-Dienst, den man fast ausschließlich über das Smartphone nutzt, in Berührung. "Es war eine Nischensache, wurde erst später bekannter." Doch ihr Arbeitgeber, die Erlanger Stadtbibliothek, mischte gleich mit. Und die 38-Jährige dann irgendwie auch.

"Ich zeige besondere Momente"

"Am Anfang war die Neugier. Es gab so viele Bilder und die verschiedenen Filter, mit denen man die Fotos bearbeiten kann." Zwar ist die Erlangerin seit Langem dabei, dennoch postet sie nicht jeden Tag etwas. "Ich zeige besondere Momente." Die Fotos macht sie mit ihrem Smartphone.

"Anders als bei Facebook muss man nicht unmittelbar befreundet sein, um die Bilder zu sehen. So schaue ich Fotos von bestimmten Orten oder Hashtags an." Diese Offenheit findet sie schön. „Es herrscht aber auch ein besserer Umgangston und mehr Wertschätzung untereinander.“ Gefällt einem ein Foto, kann man dafür ein Herzchen vergeben oder darunter kommentieren.

Bilder schaut Neumann täglich an, meistens abends. Und natürlich guckt sie nun auch wieder vermehrt auf #erlangenshots17. "Ich mag es, an Projekten gemeinsam zu arbeiten." Im vergangenen Jahr habe es so viele Fragezeichen gegeben, aber eine Gruppe aus rund zehn engagierten Instagramern hat schließlich die Idee der Ausstellung umgesetzt. "Es gab danach so viel positive Ressonanz und es hat Spaß gemacht, also wollten wir eine Fortsetzung."

Neu ist in diesem Jahr, dass es mehrere Ausstellungsorte geben wird. Die Vernissage findet am 16. Mai in der Stadtbibliothek statt, doch auch im Rathausfoyer, der VHS, dem Theater Erlangen, dem Stadtmuseum und in den Redaktionsräumen der Erlanger Nachrichten werden Fotos zu sehen sein.

Noch bis Ende Februar kann man Bilder via #erlangenshots17 einreichen. Eine Jury aus Oberbürgermeister Florian Janik, der Leiterin des Kunstpalais Amely Deiss, dem ehemaligen EN-Fotografen Bernd Böhner und den Instagramern Michaela von Aichberger und eben Stephan Sachs wählt dann die Besten aus.

"Ich bin ein visueller Mensch. Bei manchen Bildern habe ich ein gutes Gefühl, die sprechen mich an", sagt Sachs. Er ist Artdirector und Blogger (www.fischimglas.de). "Fotografiert habe ich schon immer, auch mit einer Spiegelreflex-Kamera." Das aber entspreche nicht unbedingt der Instagram-Kultur. "Dort herrscht die Klick-und-Guck-mal-Kultur. Mir kommt es auf den Überraschungsmoment an." Für die aufwendig aufgenommenen Bilder gebe es andere Online-Dienste oder Blogs.

Weder Sachs noch Neumann haben Probleme damit, private Bilder online zu stellen. "Man muss aber auf die Persönlichkeitsrechte anderer achten. Ich zeige meine kleine Tochter nicht", sagt Sachs. "Es gibt so viele Orte, Motive ohne Ende. An manchen Tagen sprudelt es aus einem heraus." Instagram-Bilder schaut er am liebsten morgens beim Frühstück an.

Mehr als 2500 Fotos hat der 38-Jährige auf seinem Account hochgeladen, ist aber auch schon seit Beginn an dabei. "Für mich ist es eine Mischung aus Tagebuch und ästhetischen, witzigen Dingen, die mir auffallen. Es ist als stellt man sich mit einem A3-Ausdruck des Fotos in die Fußgängerzone". Und wem das Bild gefällt, der vergibt dafür ein Herzchen.


Die Erlanger Nachrichten auf Instagram:

Auch die Erlanger Nachrichten gehören mit ihrem Instagram-Account erlanger.nachrichten zu den Organisatoren der Ausstellung #erlangenshots. Vom 16. Mai an werden an verschiedenen Orten Bilder der Erlanger Instagramer gezeigt, unter anderem auch in den Redaktionsräumen der EN. Dort sollen vor allem Bilder zum Thema Sport zu sehen sein. Noch bis Ende Februar kann man seine Bilder auf Instagram mit dem Hashtag #erlangenshots17 und Sportbilder unter #ERsportSHOTS für die Ausstellung einreichen.

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