Anfrage im Landtag

Weit hinter den Möglichkeiten - Grünen-MdL kritisiert Planungen für Uni-Südgelände in Erlangen

Markus Hörath

Erlanger Nachrichten

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17.6.2023, 19:00 Uhr
Das Südgelände der Technischen Fakultät (TechFak) soll erweitert werden.   

© Rainer Windhorst, NN Das Südgelände der Technischen Fakultät (TechFak) soll erweitert werden.  

Im vergangenen Jahr wurden umfangreiche Planungen für das Südgelände der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) vorgelegt. Beim "Masterplan Südgelände" geht es dabei nicht weniger als um den Zusammenschluss von drei bestehenden Flächen im Süden Erlangens. Ziel: Eine Erweiterung der Uni zwischen B4 und dem Uni-Südgelände, Kurt-Schumacher-Straße und Nikolaus-Fiebiger-Straße sowie einen Teil des Siemens-Campus. Gehört wurden dazu auch die kommunalen Gremien.

Mittlerweile liegt eine umfangreiche Stellungnahme der Stadt Erlangen vor, die insbesondere die Berücksichtigung von Klimaanpassung und Klimaneutralität - auch mit Hinblick auf die Ausrufung des Klimanotstandes durch die Stadt - fordert.

Die Umsetzung dieser wichtigen Ziele durch den Freistaat sei derzeit aber noch völlig unklar, so der Erlanger Grünen-Abgeordnete Christian Zwanziger. Ein geforderter Zusatz zur Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Klimaanpassung liege noch immer nicht öffentlich vor.

Antworten enttäuschen

Christian Zwanziger, Grüner MdL für Erlangen und Erlangen-Höchstadt, hat daher bei der Staatsregierung nachgefragt. Die Antwort enttäuscht. Neben Allgemeinplätzen sei bereits Bekanntes wiederholt worden, so Zwanziger.

Auf seine Fragen sei man nicht eingegangen. Der grüne Parlamentarier kommt deshalb zu dem Schluss, dass "die Planungen des Freistaats zur Klimaneutralität im Bau wie auch im Betrieb weit hinter den Möglichkeiten zurückbleiben“.

Zwanziger hatte konkret angefragt, inwieweit die Staatsregierung die Anregungen der Stadt Erlangen, insbesondere zum Klimaschutz, berücksichtigt und inwieweit allgemein Nachhaltigkeit beim Bauen am Südgelände für den Freistaat eine Rolle spielt. Dazu heißt es wörtlich aus dem bayerischen Bauministerium: "Der Staatliche Hochbau sieht sich den Grundsätzen des nachhaltigen Bauens verpflichtet, daher ist Nachhaltigkeit auch unabhängig von der Frage der Zertifizierung ein wichtiges Projektziel aller staatlichen Hochbaumaßnahmen."

Ein Aushängeschild für die Region

Außerdem würden die einschlägigen Ministerrats- und Landtagsbeschlüsse zum nachhaltigen und ökologischen Bauen auch für die Maßnahmen im Südgelände der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) berücksichtigt.

"Dazu gehören zum Beispiel Maßnahmen zur Gebäudebegrünung, die Anwendung erhöhter Energiestandards für staatliche Bauten, der Einsatz regenerativer Energieversorgung bei Wärme und Strom oder das Audit ,Barrierefreies Bauen'."

Christian Zwanziger will, dass "jede Facette" modernen Bauens bei den Gebäuden auf dem Südgelände umgesetzt wird. Dazu gehörten für ihn neben Photovoltaik, "wo immer es geht", auch gut gestaltete Freiflächen.

Dadurch würde nach außen dokumentiert, was die FAU für die Region sei: "ein Aushängeschild und ein Ort, an dem nachhaltige Lösungen für alle Lebensbereiche erdacht und entwickelt werden". Die Planungen des Freistaats beziehungsweise des Staatlichen Bauamts müssten dies widerspiegeln.

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