90 Jahre: Irmgard von Traitteur feiert Geburtstag

15.4.2016, 08:00 Uhr
90 Jahre: Irmgard von Traitteur feiert Geburtstag

© Foto: Huber

Zu ihrem 90. Geburtstag lädt Irmgard von Traitteur  in die Jägersburg ein.  Ihre Tochter Hanni mit Mann wird kommen, enge Freunde und Weggefährten. "Ich fühle mich sehr gut", sagt sie auf Nachfrage. Irmgard Edle von Traitteur ist keine Frau, die hadert. Nicht mit dem Schicksal, nicht mit der Gesundheit, nicht mit Niederlagen und Konflikten der Vergangenheit: „Am Ende ist mir das Leben nichts schuldig geblieben“, sagt sie und strahlt.

Irmgard von Traitteur wurde 1926 in Nürnberg geboren, besuchte später dort das Gymnasium und begann nach dem Abitur mit der Arbeit als Elektrophysikalische Laborantin bei den Siemens-Schuckertwerken. 1944 wurde sie zum Arbeitsdienst in die Lausitz beordert, wo sie ihre erste große Liebe kennenlernte. 1945 heiratete sie den Arzt aus Berlin, 1947 kam Tochter Hanni zur Welt. „Das Kind zu bekommen, dieses kleine Wesen aufwachsen zu sehen, zu beobachten, wie sich seine Persönlichkeit entwickelt, dafür bin ich unendlich dankbar.“ Ihre Lebensbilanz hätte ein großes Loch, wenn es die Tochter nicht geben würde.

Drei Jahre nach der Geburt starb ihr Mann. Es dauerte zehn Jahre, bis sie in Karlheinz Ritter von Traitteur eine neue Liebe fand. In dieser Zeit eröffnete sie ein Atelier für Kindermoden in Nürnberg. „Meine Mutter hatte mir das Schneidern beigebracht“, erklärt sie. Bis zur zweiten Heirat finanzierte sie damit das Leben für sich und ihre Tochter.

Neuer Lebensabschnitt

Die Hochzeit mit dem zum Forchheimer Oberbürgermeister gewählten Karlheinz von Traitteur führte sie 1961 nach Oberfranken und war der Beginn für einen zweiten Lebensabschnitt: Als Ehefrau des Stadtoberhauptes übernahm sie zahlreiche Ehrenämter. „Durch meinen Mann hat sich mir unendlich viel eröffnet.“ Chancen, die sie nutzte: 1982 zog sie für die CSU in den Landtag ein, dem sie bis 1990 angehörte. Die Sozialpolitik lag ihr am Herzen. Sie kämpfte dafür, dass Landarbeiter im Alter wenigstens einen Grundstock an Rente erhalten, und dafür, dass die Arbeitsleistung der Hausfrauen und Mütter anerkannt wird.

Als Anfang der 2000er Jahre die Zentralschule den Namen ihres Mannes erhielt, entschied sie sich, sein Vermögen in eine Stiftung zugunsten der Schule einzubringen. Ihr Lebensmotto: „Selbstdisziplin und positives Denken“.

Keine Kommentare