Forchheimer Tierheim nimmt Schmuggelwelpen auf

FORCHHEIM - Auch das Forchheimer Tierheim hat zehn Welpen aus dem illegalen Tiertransport aufgenommen, der am Freitag in Bad Reichenhall von der Polizei gestoppt worden ist. Die Zahl und der Zustand der Hunde bringt die Forchheimer Einrichtung dabei an ihre Grenzen.

„Mit der Anzahl der Hunde sind wir vollkommen überfordert“, sagt Tierheim-Leiterin Marianne Wende. Fast alle seien Welpen großer Hunderassen wie Malteser, Schäferhund oder Labrador. Am Samstag haben Mitarbeiter des Forchheimer Tierheims die Hunde bei der Partnereinrichtung in Nürnberg abgeholt — in einem schlimmen Zustand, wie Marianne Wende berichtet. Die Untersuchung des Tierarztes sei gerade abgeschlossen worden. Das Ergebnis: Ein Großteil der Tiere ist noch nicht einmal acht Wochen alt. Und: „Alle haben sie Durchfall und sind auch nicht geimpft.“

Fehlender Platz

Aus diesem Grund muss der Hunde-Nachwuchs von den übrigen Tieren isoliert werden. Auch die Mitarbeiter müssen im Umgang mit ihnen größte Vorsicht walten lassen, denn die Darmkeime seien auch auf den Menschen übertragbar. Das Problem: Der Platz fehlt. Zwei Welpen sind daher sogar in einem der Katzenzimmer untergebracht. Die Tierheim-Leiterin rechnet damit, dass das auch in den nächsten Wochen so bleiben wird. Sie und die Tierärzte seien sich einig, dass die Hunde länger in Quarantäne bleiben müssen, bis sie völlig gesund und groß genug seien.

Hilfe aus Roth

Weil die Einrichtung das aber an ihre Kapazitätsgrenzen bringt, hat die Leiterin den Tierschutzverein in Roth um Hilfe gebeten. In den kommenden Tagen sollen vier bis fünf der Hunde nach Roth in Tierheim gebracht werden. „Ich bin froh, dass wir diese Lösung gefunden haben“, meint Marianne Wende. Damit spricht sie auch die Debatte an, die sich in den vergangenen zwei Tagen entzündet hatte: Das bayerische Umweltministerium hatte angeordnet, dass alle transportfähigen Welpen zurückgeschickt werden in die Länder, aus denen die Tiertransporte kamen. Aus Tierschutzsicht sei das nicht akzeptabel, empörte sich der deutsche Tierschutzbund in einer Pressemitteilung. Mittwochnachmittag zog das Ministerium die Anordnung zurück.

Tierfreunde bittet sie darum, von Anfragen beim Tierheim abzusehen. „Wegen der Isolierung und dem unklaren Status können die Tiere nicht besucht oder vermittelt werden.