Das zweite Mal an Blutkrebs erkrankt
"Gemeinsam für Louis" - Nur eine Stammzellenspende kann sein Leben retten
15.9.2023, 14:34 Uhr
Gerade einmal 22-Jahre, in der Ausbildung, verliebt: So sollte das Leben eines jungen Erwachsenen aussehen. Doch Ende August kam die schreckliche Diagnose für den 22 Jahre alten Louis: Blutkrebs - sogar schon zum zweiten Mal.
Er dachte, er hätte den Krebs besiegt
Das Schicksal ist wirklich ein mieser Verräter. Denn Louis dachte, er hätte den Krebs besiegt. Kurz nach seinem 18. Geburtstag erhielt er 2019 zum ersten Mal die Diagnose Blutkrebs - anstatt die gewonnene Freiheit zu genießen, musste er sich einer harten Chemotherapie unterziehen, wie die DKMS über sie Seite seiner Spendenaktion mitteilte. Er steckte zu dem Zeitpunkt mitten in seiner Ausbildung, die er gezwungenermaßen unterbrechen musste. Aber: er kämpfte sich zurück ins Leben und nach vier Jahren schien es, als sei der Krebs besiegt - bis Ende August nach einer Kontrolluntersuchung die schockierende Nachricht kam, es seien erneut Krebszellen entdeckt worden.
Mund auf. Stäbchen rein. Spender sein.
Nach der zweiten Blutkrebs-Diagnose ist klar: Louis braucht dringend eine Stammzellenspende. Das bedeutet: "Er kann nur überleben, wenn es – irgendwo auf der Welt – einen Menschen mit nahezu gleichen Gewebemerkmalen gibt, der zur Spende bereit ist", schreibt die DKMS auf ihrer Webseite. Um die Suche nach einem "genetischen Zwilling" für Louis zu beschleunigen, rufen seine Familie gemeinsam mit der DKMS dazu auf, sich als potenzielle Stammzellenspender registrieren zu lassen. "Leben retten kann so einfach sein. Alle, die mitmachen und sich registrieren, könnten zur Lebensretterin oder zum Lebensretter für Louis und die vielen Betroffenen weltweit sein", sagt Louis Vater gegenüber der DKMS.
Noch keinen Spender gefunden - aber gute Chancen
Durch den Spendenaufruf für Louis haben sich bereits über 350 Personen zur Stammzellenspende registriert. "Über die Aktion, die jetzt läuft, konnte noch keine Person gefunden werden", erzählt Christian Werheid von der DKMS, "aber das liegt daran, dass die Proben von den Personen, die sich über die Aktion registriert haben, jetzt erst eintrudeln und auf Kompatibilität getestet werden müssen. Das kann drei bis vier Wochen dauern".
Werheid gibt sich jedoch optimistisch, denn: Aus dem bestehenden Pool der Spender, könnten Treffer dabei sein. "Es sieht gut aus für Louis", erzählt er, "aber es sind trotzdem noch viele Schritte zu gehen". Denn es müsse geprüft werden, ob die Personen überhaupt verfügbar und gesund sind. "Solange noch kein Spender sicher gefunden wurde, wird die Aktion weiterlaufen", betont er.
"Genug Registrierungen sind es nie"
Die Aktion sei mit über 300 Registrierungen nach dem ersten Wochenende gut angelaufen, erzählt Werheid, dennoch sagt er auch deutlich: "Genug Registrierungen gibt es nie, Spender werden immer gebraucht".
Wer zwischen 17 und 55 Jahren alt sei, kann helfen und sich unter www.dkms.de/louis ein Registrierungsset bestellen. Die DKMS schreibt in der Pressemitteilung zu Louis Schicksal: "Die Registrierung geht einfach und schnell: Mithilfe von drei medizinischen Wattestäbchen und einer genauen Anleitung sowie einer Einwilligungserklärung kann jede:r nach Erhalt des Sets selbst einen Wangenschleimhautabstrich vornehmen und anschließend per Post zurücksenden, damit die Gewebemerkmale im Labor bestimmt werden können. Spender:innen, die sich bereits in der Vergangenheit registrieren ließen, müssen nicht erneut teilnehmen. Einmal aufgenommene Daten stehen auch weiterhin weltweit für Patient:innen zur Verfügung." Auch Werheid betont: "Wir finden sie. Wir dürfen die Personen auch über das Einwohnermeldeamt suchen".
