Grundsatzdiskussionen

Linsengraben enorm teuer

10.10.2012, 00:00 Uhr

Billig wird es nicht, aber das war bereits bekannt, als sich das Ingenieurbüro Miller aus Nürnberg an die Arbeit gemacht hat.Mehrere Varianten der Entwässerung wurden im Planungsausschuss des Stadtrats vorgestellt. Drei Arten von Wasser müssen separat abgeleitet werden: Einmal das Regenwasser, dann das Schmutzwasser und das Hochwasser.

Die Komplettvariante für die sich die Stadträte schlussendlich entschieden haben sieht vor, dass die Baugebiete stufenweise erschlossen werden, zunächst das unstrittige Dorfäcker. Gleichzeitig soll aber alles in der Dimension bereits so angelegt werden, dass auch der Linsengraben problemlos angeschlossen werden kann.

Wichtig ist dabei vor allem die Hochwasser-Entschärfung. Oberhalb von Burk würde es künftig im Ernstfall durch neue Gräben und Kanäle nach unten geleitet, dabei in seiner Geschwindigkeit entscheidend gedrosselt, im Bereich der B470 ein Stück die Straße entlang und dann weiter ins Seetal-Altwasser geführt. Ein 100-jähriges Hochwasser soll auf diese Weise unschädlich gemacht werden können. Für das Regenwasser gibt es im Bereich Linsengraben und im Bereich Dorfäcker extra Überlaufbecken. Der Vorteil dieses Konzepts: Der marode Regenwasserkanal, der bereits durch Burk entlang der B470 fließt, würde entscheidend entlastet werden. 735000 Euro kostet diese Maßnahme geschätzt. Deutlich günstiger ist es, wenn man nur das Gebiet Dorfäcker erschließt: 240000 Euro.

Stadtwerke müssten zahlen

SPD-Fraktionschef Reinhold Otzelberger motivierten die Kosten zu Zahlenspielen. Am Ende landete er bei zirka 23 Euro pro Quadratmeter Erschließungskosten alleine für die Entwässerung. Damit sieht er die Einschätzung und Skepsis der SPD bestätigt: Enorm hohe Kosten für gerade einmal 25 oder 26 Baugebiete. Wenn sich am Ende dafür keine Bauherren finden ließen, blieben die Stadtwerke auf einem Teil der Kosten sitzen. Das sei unverantwortlich. Genauso sieht es auch FDP-Stadtrat Sebastian Platzek. Die Forchheimer Grünen halten das Baugebiet Linsengraben sowieso für nicht vertretbar.

Die CSU bleibt dabei: Der Westen braucht neue Baugebiete. Risikofreudig müsse man sein, betont CSU-Stadtrat Stefan Schick. Und FW-Kollege Manfred Hümmer stimmt ihm bei. „In diesem Fall ist die teuerste Lösung die beste, weil am weitsichtigsten.“

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