Noch mehr Häuser am Linsengraben?

14.3.2007, 00:00 Uhr
Noch mehr Häuser am Linsengraben?

© Edgar Pfrogner

Linsengraben und Dorfäcker schließen sich ans südliche Siedlungsende von Burk an. Beide waren bis vor sechs beziehungsweise fünf Jahren noch Landschaftsschutzgebiet. Doch dem Drängen einheimischer Grundstücksbesitzer gab der Stadtrat schließlich nach. Seither wird jedoch nur geplant. Denn neben dem Naturschutz hat sich nun ein weiteres, unter Umständen schwerwiegenderes Hindernis herausgestellt: Die Erschließung beider Gebiete wird sündhaft teuer. Bei 91 Euro pro Quadratmeter liegt die letzte Schätzung.

In der vergangenen Sitzung prallten die unterschiedlichen Vorstellungen wieder einmal aufeinander. Albert Dorn verwies auf die Stellungnahme des Bauamtes. Das machte keinen Hehl daraus, dass die 15 vorgesehenen Baurechte am Linsengraben ein schwerer Eingriff in bis 2002 geschützte Obstwiesen ist. «Wenn Sie das ignorieren, dann verdient der Planungsausschuss seinen Namen nicht mehr», sagte Dorn.

Gemeint waren seine Ratskollegen der CSU, die seit Jahren in ihrer Mehrheit eine ganz andere Meinung vertreten. Zum Sprecher der Burker Grundeigentümer machte sich einmal mehr CSU-Rat Manfred Reges. Die Burker würden im Vergleich zu anderen Stadtteilen «betrogen», meinte der gar erkannt zu haben. Viele Burker wollten in Burk - und zwar nur in Burk - bauen. Das sei aber auf Grund zu weniger Bauplätze nicht möglich. Reges wollte daher mehr: Die Dorfäcker sollen endlich erschlossen werden und im Linsengraben könne man doch «locker doppelt so viele Bauplätze ausweisen».

OB reagierte sauer

Sauer reagierte Oberbürgermeister Franz Stumpf. Dessen Verwaltung war bisher den Burkern weit entgegen gekommen. «Die Burker können sich keine anderen Rechte machen wie die anderen», herrschte Stumpf seinen Parteifreund an. Bei den Dorfäckern gehe nun einmal «ohne Lärmschutz nichts», was die Erschließung so teuer mache. Außerdem: «Die Leute haben Grundstücke, die in einem Landschaftsschutzgebiet sind. Das muss man auch mal sagen!»

Gegen den Willen von SPD und FGL wurde schließlich doch der Beschluss zur Änderung des Flächennutzungsplanes am Linsengraben zurückgestellt. Ziel der CSU: Es soll noch mehr Bauplätze geben.