Welpen suchen nach Tortur ein neues Heim

31.3.2016, 22:00 Uhr
Welpen suchen nach Tortur ein neues Heim

© Foto: privat

Mitte Dezember stoppte die Polizei zwei illegale Tiertransporte in Bad Reichenhall. Knapp 300 Tiere befreiten die Beamten, 215 Welpen, 40 Finken und 20 Schildkröten. Sie wurden auf Tierheime in ganz Bayern verteilt — überall bot sich den Helfern ein Bild des Schreckens: Völlig erschöpfte, apathisch herumliegende Tiere, zwischen vier und acht Wochen alte Welpen, die medizinische Hilfe brauchten. Das Tierheim in Nürnberg nahm 34 der jungen Hunde, die Vögel und die Schildkröten auf. Weil die Kapazitäten erschöpft waren, wurden zehn Hunde nach Forchheim gebracht.

Auch dort waren die Helfer durch die Zahl der Tiere an ihren Grenzen, zudem stand bald fest, dass alle an Durchfall litten. Weil sie isoliert werden mussten, fehlte es an Platz, vier Welpen nahm das Tierheim in Roth auf (wir berichteten). „Leider sind zwei trotz aller Bemühungen gestorben“, sagt die Tierheim-Leiterin Marianne Wende. In Nürnberg waren mehr als 50 verendet.

Hohe Kosten

Doch die beiden Malteser Bernhard und Bianca, der Dogo Argentino Jonny und Labrador Louis haben es geschafft. „Die Behandlung der vier ist jetzt abgeschlossen“, so Wende. Seit Mitte Februar wurden sie zweimal geimpft und sozialisiert. Nun sucht das Tierheim nach einem neuen Heim für die Hunde.

Die neuen Besitzer werden Liebe mitbringen müssen. Möglicherweise sind die Hunde wegen ihrer Vorgeschichte, der frühen Trennung von der Mutter und ihrer Aufzucht anfälliger für gesundheitliche Probleme. Außerdem könnten sie, eben wegen der durch die Krankheiten isolierten Haltung, Defizite in Entwicklung und Sozialisation haben, so das Tierheim.

Weil die rechtliche Situation noch unklar ist, können die Tiere vorerst auch nur zur Pflege abgegeben werden. Theoretisch könnte der Eigentümer sie noch zurückfordern, müsste dann aber die Kosten für die medizinische Behandlung durch die Tierheime tragen, die sich auf mehr als 1500 Euro pro Tier belaufen. Wende geht deshalb davon aus, dass die Tiere hierbleiben können. Zunächst wollte die Staatsregierung sie zurückschicken, hatte nach Protesten aber eingelenkt.

Interessenten melden sich beim Forchheimer Tierheim unter Telefon (0 91 91) 6 63 68.

Keine Kommentare