Frau stürzt mit Auto 60 Meter den Staffelberg hinunter

10.7.2014, 10:57 Uhr
Wanderer hatten das völlig zerstörte Auto der 40-Jährigen im Wald gefunden. Die Feuerwehr zog das Wrack letztlich aus der Böschung.

© News5 / Herse Wanderer hatten das völlig zerstörte Auto der 40-Jährigen im Wald gefunden. Die Feuerwehr zog das Wrack letztlich aus der Böschung.

Die Frau ist nach Angaben der Polizei in der Nacht auf Mittwoch mit ihrem Wagen vom Plateau des Staffelbergs aus 60 Metern in die Tiefe gestürzt. Bei der Vernehmung durch die Polizei gab die 40-Jährige an, sie habe ihren Sohn suchen wollen, der sich dort öfter aufhielt. Zu diesem Zeitpunkt herrschte durch Starkregen allerdings so schlechte Sicht, dass sie ihrer Aussage zufolge die Orientierung verlor und über die Felsenkante in den Abgrund fuhr.

Die Krone einer Kiefer federte den freien Fall nach zwölf Metern ab. Dabei bog sich der Baum, ähnlich wie eine Wippe, bis zum Boden, so dass das Auto relativ sanft auf dem Gelände unterhalb der Felsen aufsetzte. Anschließend rollte es einmal langsam seitlich um seine eigene Achse und kam schließlich 50 Meter weiter im Unterholz zum Stehen.

Die leicht verletzte Frau zog die Handbremse und den Fahrzeugschlüssel ab, befreite sich aus ihrem Auto und stieg den Berg wieder hoch. Oben angelangt bat sie einen Passanten um Hilfe, der sie dann nach Hause fuhr. Dort duschte sie sich erst einmal, verständigte jedoch nicht die Polizei, sondern ging im Anschluss zu Bett.

Erst am nächsten Morgen machte sie einen Termin mit ihrem Anwalt, um den Vorfall zu besprechen. Um das Autowrack und den Schaden kümmerte sie sich nicht.

Wrack durch Wanderer entdeckt

Ein Wanderer entdeckte am Mittwoch das Wrack und alarmierte die Einsatzkräfte. Durch das Nummernschild konnte die Fahrerin ermittelt werden. Die Beamten trafen die Frau leicht verletzt in ihrer Wohnung an.

Die Feuerwehren aus Bad Staffelstein, Lichtenfels, Uetzing, Unterwallenstadt, Ebensfeld und Michelau vor Ort. Die Einsatzkräfte fällten Bäume, um so eine Schneise zu schlagen. Durch diese zog die FFW Bad Staffelstein das Auto aus dem Waldstück heraus. Am Mittwochabend nahm es ein Abschleppdienst schließlich mit.

Außerdem waren das BRK, ein Rettungshubschrauber der Deutschen Luftrettung, ein Polizeihubschrauber und ein Einsatzzug der Bayerischen Bereitschaftspolizei im Einsatz.

Einem Sprecher der Polizei zufolge ist unklar, ob die Version der 40-Jährigen wirklich stimmt oder ob es sich nicht doch um einen gescheiterten Suizidversuch handelt. Bislang stuft die Polizei den Vorfall aber als Verkehrsunfall ein. Das Auto hat nur noch Schrottwert. Die Frau erwartet nun ein Verfahren wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort.

Der Artikel wurde am 10. Juli um 10.33 Uhr aktualisiert.