Ausbildung: Viele Abbrecher auch in Fürth

5.4.2018, 19:46 Uhr

In diesen Branchen gibt jeder zweite vor der Abschlussprüfung auf. Mehr als 146.000 Ausbildungsverträge wurden 2016 bundesweit vorzeitig aufgelöst, das entspricht einer Quote von 25,8 Prozent.

Im Fürther Bildungsbericht lag der Wert für die Kleeblattstadt mit 25,5 Prozent ähnlich hoch — allerdings basiert diese Quote noch auf Zahlen aus dem Jahr 2015. Die meisten Abbrecher, so Veit Bronnenmeyer aus dem städtischen Projektbüro für Schule und Bildung, gibt es mit knapp 53 Prozent in der Landwirtschaft. Es folgen Ausbildungen in sogenannten freien Berufen, also bei Ärzten, Rechtsanwälten oder Apotheken. Mehr als 42 Prozent der Lehrlinge werfen hier das Handtuch. Im Handwerk sind es 31 Prozent.

Bronnenmeyer beobachtet, dass die Zahl der Abbrecher in den vergangenen Jahren gestiegen ist. Ein Aspekt ist ihm zufolge die gute Konjunktur, die für mehr freie Ausbildungsstellen sorgt. Das große Angebot führe dazu, dass Jugendliche zwar bereits einen Lehrvertrag unterschrieben haben, dann aber kurzfristig auf eine andere Stelle umschwenken.

Ein gelöster Vertrag tauche in der Statistik als Abbruch auf, ebenso wie Kündigungen durch den Chef. Immer öfter aber entscheiden sich laut Bronnenmeyer die jungen Menschen dafür, doch noch länger zur Schule zu gehen. Auch dies geschieht zuweilen erst, nachdem schon ein Vertrag geschlossen wurde. Während vor fünf Jahren noch 30 Prozent der Neuntklässler eine Ausbildung begannen, waren es 2017 nur noch 24,6 Prozent; der Rest entscheidet sich für eine schulische Weiterbildung.

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