Brandherd kommt nicht zur Ruhe

4.9.2014, 16:00 Uhr
Brandherd kommt nicht zur Ruhe

© Foto: ToMa

Die Einsatzstelle ist ein Ort der Verwüstung. Das Feuer hat nicht nur das gesamte Warenlager zerstört, sondern auch den Baukörper ramponiert. Das Dach ist teilweise eingebrochen. Nur unter Lebensgefahr kann die Halle noch betreten werden. Und das wiederum erschwert die dringend nötigen Aufräumarbeiten.

Als am Dienstagabend erneut Feueralarm gegeben wurde, mussten sich die Wehrmänner erst einen Zugang zu den Glutnestern schaffen. „Von außen hätten wir eine Distanz von 20 Metern überbrücken müssen“ erklärt Feuerwehrchef Christian Gußner auf Anfrage der FN. Deshalb habe man mit einer Flex eine Öffnung in die Hallenwand nahe der vermuteten Brandstelle gesägt. Mit einer Löschkanone konnten die Wehrmänner dann gezielt gegen die Glutnester vorgehen.

Ob danach nun endlich Ruhe ist, steht allerdings bei der unübersichtlichen Schadenslage nicht fest. Bevor mit dem Räumen begonnen werden kann, müssen erst einmal die Brandermittler der Kripo ihre Arbeit erledigen. Doch wegen der Einsturzgefahr sind nähere Untersuchungen vor Ort immer noch nicht möglich. „Es wird noch ein bis zwei Wochen dauern, bis unser Part erledigt ist“, sagt ein Polizeisprecher.

In der Nachbarschaft wächst indes die Sorge hinsichtlich einer möglichen Schadstoffbelastung. Schon während der Löscharbeiten litten Anwohner unter dem Ascheregen und wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Ein Nachbar, der seinen Namen nicht nennen will, kennt die Gefahr. Als Kleinkunde des Automobilzulieferers berichtet er von Frostschutzmitteln, Schmierstoffen, Autobatterien und Spraydosen, die in großen Mengen palettenweise in der Lagerhalle deponiert waren.

Blei, Schwefelsäure, Öl, Glykol und Lösungsmittel seien bei dem Großbrand zwangsläufig ausgetreten und vielleicht nicht vollständig verbrannt. Nach Regengüssen breite sich jedenfalls ein stechender Geruch aus. Um der Umweltbelastung zu begegnen, ist nach Ansicht des Anwohners ein schneller Abriss der Lagerhalle geboten. Feuerwehrchef Gußner sieht jedoch keine Gefahr für die Nachbarschaft. Beim Großbrand habe man Luftmessungen vorgenommen und keine Gifte festgestellt.

Auch das Löschwasser sei getestet worden. Es habe weder einen Ölfilm aufgewiesen, noch übermäßig saure oder alkalische Konzentration. Vorsichtshalber wurde laut Gußner in der Kläranlage jedoch ein separates Becken für das Löschwasser reserviert. Der Fürther Feuerwehrchef geht davon aus, dass Schadstoffe wie Öl vollständig verbrannt sind.

Weil die Kripo ihre Ermittlungen bislang nicht abschließen konnte, steht auch die Brandursache noch nicht fest. Der Sachschaden wird, wie berichtet, auf mehrere Millionen Euro geschätzt.

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