Fürth: Doch kein Notquartier auf der Hardhöhe

19.11.2015, 11:00 Uhr
Fürth: Doch kein Notquartier auf der Hardhöhe

© Archivfoto: Roland Fengler

Anders als im Gewerbegebiet Hardhöhe West kann die Kommune in der Südstadt auf eine befestigte Fläche zurückgreifen und sich damit einige Arbeit sparen, wie Sozialreferentin Elisabeth Reichert auf FN-Nachfrage erklärte. Entstehen wird die winterfeste Notunterkunft auf dem großen Parkplatz gegenüber dem infra-Gelände in der Leyher Straße, der ans ehemalige Retourenlager von Quelle angrenzt. Der Platz, teils gedacht für umliegende Geschäfte, werde bisher kaum genutzt, sagt Reichert. Einige Stellplätze sollen erhalten bleiben, den Rest hat der Grundstückseigentümer der Kommune angeboten.

Die Pläne für die Halle selbst bleiben im Wesentlichen unverändert. Sie soll wie das frühere Möbelhaus Höffner als Erstaufnahmequartier dienen und die überfüllte Zentrale Erstaufnahmeeinrichtung (ZAE) in Zirndorf entlasten. Bis zu 400 Asylsuchende sollen hier untergebracht werden, sie bleiben jeweils einige Tage oder Wochen, bis ihr Asylverfahren angelaufen ist und sie auf Gemeinschaftsunterkünfte in anderen Kommunen verteilt werden.

Der Vorteil der Halle: Anders als im ehemaligen Möbelhaus oder im Zelt in Atzenhof, wo man sich mit Bauzäunen und Planen behilft, um kleinere Abteile mit Betten abzutrennen, können hier mit Zwischenwänden richtige Räume geschaffen werden, was für die Bewohner etwas mehr Privatsphäre bedeutet. Neben Schlafmöglichkeiten soll es einen Essensraum geben sowie Bereiche für die ehrenamtliche Betreuung und Gespräche mit Sozialpädagogen.

Bei der Bürgerversammlung am Montagabend hat die Stadtspitze die Bürger aus dem Fürther Westen bereits über die neuen Pläne informiert. Der Runde Tisch Hardhöhe hatte sich schon Gedanken über das ehrenamtliche Engagement gemacht. Etliche Bürger aus der Umgebung hätten sich als Freiwillige gemeldet, einige von ihnen wollen sich nun in der Südstadt einsetzen. Reichert: „Die Bereitschaft, den Menschen zu helfen, ist immer noch sehr groß.“

Mit der Caritas und dem Runden Tisch Südstadt wird die Sozialreferentin nun den Aufbau eines Helferkreises organisieren. Der Termin für ein erstes Treffen steht allerdings noch nicht fest. Auf jeden Fall soll die Halle eine eigene Kleiderkammer bekommen, daneben soll es nach Möglichkeit Deutschunterricht für die Flüchtlinge und Begegnungsmöglichkeiten mit Fürthern geben.

Fragen der Bürger zur geplanten Unterkunft beantwortet die Stadtspitze heute bei der Bürgerversammlung für den Bezirk Süd in der Turnhalle der Hans-Böckler-Schule, Fronmüllerstraße 30. Beginn: 20 Uhr.