Fürths Fußgängerzone: Neuer Brunnen statt Bratwurst

13.5.2017, 08:00 Uhr
 Fürths Fußgängerzone: Neuer Brunnen statt Bratwurst

© Foto: Hans Winckler

Den Anstoß gab die Fürther Wirtschaft: Eine Gruppe von Unternehmen will, koordiniert von der örtlichen Industrie- und Handelskammer (IHK), anlässlich des 200. Jubiläums der Fürther Stadterhebung im kommenden Jahr 50 000 bis 100 000 Euro zur Verfügung stellen. Damit soll an der Stelle vor New Yorker und der Buchhandlung Weltbild einen "Zukunftsbrunnen" entstehen. Den Rest der Gesamtsumme von 150 000 bis 200 000 Euro für Technik und Baukosten müsste die Stadt schultern.

"Menschen – Ideen – Unternehmen" – dieses Leitthema schwebt den Initiatoren für den Brunnen vor. Der Bevölkerung und insbesondere den Jüngeren  wolle man das Bewusstsein über die Wirkung "von innovativen Menschen und Ideen" vermitteln,  heißt es im Konzept. Ziel sei es, "Mut zur Zukunft beim Betrachter zu fördern", so der IHK-Gremiumsvorsitzende Christian Bühler -  und dazu anzuregen, "Innovationskraft, Toleranz und Weitblick zu entwickeln".

Wettbewerb geplant

Ein hehrer Anspruch, der im Rathaus Gefallen fand, auch der städtische Bauausschuss gab dieser Tage grünes Licht für das weitere Vorgehen. Das sieht vor, einen Künstlerwettbewerb anzuschieben, in dem man konkrete Gestaltungsvorschläge einholen möchte. Eine Liste von Künstlern, die bundesweit in Frage kämen, hat die IHK bereits mitgeliefert, allerdings soll sie nach dem Willen der Lokalpolitik durch geeignete Kandidaten aus der Region ergänzt werden. Entwürfe werden bis zum Herbst erwartet.

Den Weg frei für den Brunnen macht das nahende Ende des Pachtvertrags mit dem Imbissbetreiber. Eigentlich hatte die Stadt das von ihr wenig geliebte Häuschen schon 2007, nach der Erneuerung der Fußgängerzone, loswerden wollen, stattdessen sollte der einen Steinwurf entfernte Dreiherrenbrunnen dorthin umziehen. Der Plan allerdings scheiterte, weil man offenbar eine Optionsklausel im Vertrag übersehen hatte, die den Imbisspachtvertrag bis 2017 verlängerte.

Nun also folgt  zehn Jahre  später der nächste Anlauf – mit einem anderen, einem neuen Brunnen. Der Vorteil dieses Standorts: Schon damals hat die Stadt unter dem Pflaster für mehrere tausend Euro vorsorglich Leitungen und eine Kammer für die nötige Brunnentechnik installiert. Befürworter finden zudem die Örtlichkeit am Laufweg zwischen Neuer Mitte und dem künftig sanierten City-Center prädestiniert. Hier werde die Aufenthaltsqualität deutlich erhöht.

Andere zeigen sich weit weniger begeistert von dieser Wahl. Aus den Reihen der Grünen werden die Nähe zum Dreiherrenbrunnen und der begrenzte Platz moniert, denn Raum muss auch noch  für Fahrzeuge von Lieferverkehr, Müllabfuhr und Feuerwehr bleiben. Er, so Grünen-Stadtrat Kamran Salimi, könne deshalb "die Euphorie nicht teilen". Statt der Fußgängerzone schlagen die Grünen den Platz vor dem Amtsgericht vor, der ohnehin, ebenso wie der angrenzende Hallplatz, neu gestaltet werden soll.

Hier sei der Brunnen besser aufgehoben und werte den Platz weiter auf. Den Vorwurf von SPD-Rat Maurice Guglietta, da werde "das Haar in der Suppe gesucht", wiesen die Grünen zurück. Es handle sich schließlich um den Beginn der Planungen, konterte Grünen-Fraktionschef Harald Riedel – und er verstehe seinen Auftrag so, dass man sich zu diesem Zeitpunkt Gedanken macht.

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