Kehrtwende: Baugebiet Oberfürberg wird es nicht geben

15.4.2015, 16:15 Uhr
Kehrtwende: Baugebiet Oberfürberg wird es nicht geben

© Hans-Joachim Winckler

Den bisherigen sogenannten Bahnbonus gibt es nicht mehr. Er begünstigte mit Rücksicht auf Bahnlinien Neubauvorhaben an Schienenstrecken. Auch für den Lärmschutz an der "Donnerbrücke" am Rand des Baugebiets gelten strengere Anforderungen. Insgesamt zwölf dbA hätte die Kommune bei der Bebauung zwischen dem nördlichen Ortsrand von Oberfürberg, der Bahnlinie und der B8 wegdämmen müssen.

Der an seiner Basis 20 Meter breite Lärmschutzwall entlang der Bahn und der B8 hätte noch mächtiger ausfallen müssen als ohnehin schon geplant. Bisher war die Stadt, die die Grundstücke vermarkten wollte, von einem bis zu 18 Meter hohen und 700 Meter langen Wall ausgegangen, der den Lärm abschirmen sollte.

Bei dem Vorhaben ging es zuletzt um 300 Wohnungen, die auf 120,000 Quadratmetern errichtet werden sollten. Viele Oberfürberger befürchteten eine massive Veränderung des Ortscharakters und einen Verkehrskollaps. Auf die Proteste des Vereins „Rettet Fürberg“ hin hatte die Stadt das Siedlungsprojekt bereits um rund 60 Prozent abgespeckt.

Der Stadt fehlen nun drei Millionen Euro im Haushalt 2015. Das Geld hatte sie aus den Grundstücksverkäufen erlösen wollen. Oberbürgermeister Thomas Jung betonte, dass nun die Entwicklung des Baugebiets Reichsbodenfeld an der Breslauer Straße mit neuer Priorität vorangetrieben werden soll, allerdings nicht nachverdichtet. Einen Ersatz für die 300 Wohnungen in Oberfürberg-Nord an anderer Stelle werde es nicht geben.

Der Artikel wurde um 17.05 Uhr aktualisiert.

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