Keine Rettung für das Puschendorfer Bad in Sicht

1.8.2015, 21:00 Uhr
Keine Rettung für das Puschendorfer Bad in Sicht

© Winckler

„Wir leisten uns schon die Eichwaldhalle mit einem dicken Minus von 170 000 Euro im Jahr“, sagte der Rathauschef auf Nachfrage, weitere 50 000 Euro Miese seien nicht drin. Auch Stellvertreter Stephan Buck winkt ab: „Bei dieser Dimension“ sei nichts zu machen. Beide drückten ihr Bedauern darüber aus, dass die finanziell klamme Diakonie-Gemeinschaft Puschendorf das Hallenbad Ende 2015 nach Jahrzehnten schließen will, bekundeten andererseits aber Verständnis für den Schritt.

Wie berichtet, nutzen das Bad auch Volkshochschulen, die Deutsche Rheuma-Liga und eine Physiotherapie-Praxis. Letztere bietet dort in 30 Grad warmem Wasser Schwimmkurse für Kinder, Aquafitness für Senioren und mehr an. Wenn im Dezember das Becken abgelassen wird, verliert ein langjähriger hauptberuflicher Schwimmlehrer seinen Job, und die Gegend eine wichtige Infrastruktureinrichtung. Denn das Einzugsgebiet des Bades reicht weit: Eltern bringen ihre Kinder auch aus Neustadt, Herzogenaurach, Langenzenn, Cadolzburg oder Fürth hierher.

Seit publik wurde, dass sich die Diakonie-Gemeinschaft von ihrem Bad trennt, werden der Bürgermeister und sein Vize immer wieder von Bürgern gefragt, ob die Gemeinde in die Bresche springen könne. Das verneinen nun beide ganz entschieden. Buck will indes „nicht ausschließen“, dass die Gemeinde zumindest mitziehen würde, sollte sich „ein machbares Modell“ zum Erhalt abzeichnen. Dass die Gründung eines Fördervereins eine Lösung sein könnte, bezweifelt Buck aber schon wegen der hohen Beträge, um die es geht. Zum jährlichen Minus von 50 000 Euro für den Unterhalt kommt, dass die Lüftungsanlage erneuert werden muss. Kostenpunkt: 100 000 Euro. Bei der Badsanierung vor wenigen Jahren war dieser Posten nicht dabei. Am 11. August tagt der Gemeinderat. Die Zukunft des Hallenbads steht nicht auf der Tagesordnung.

Keine Kommentare