Nuklear-Tourismus: Fürther besucht Katastrophengebiet um Tschernobyl

9.10.2018, 16:16 Uhr
Am 26. April 1986 ereignete sich die Katastrophe: Bei einer Explosion des Reaktorkerns in Block 4 kam es im ukrainischen Kernkraftwerk Tschernobyl zum Super-Gau. Ausgelöst wurde das Unglück bei der Simulation eines Stromausfalls. Hochgradig radioaktive Stoffe gerieten dabei in die Umlaufbahn und wurden bis weit über Europa verteilt. Noch heute existiert eine Sperrzone um das Gebiet. Die nukleare Katastrophe von Tschernobyl gilt als der schlimmste Vorfall dieser Art.
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Am 26. April 1986 ereignete sich die Katastrophe: Bei einer Explosion des Reaktorkerns in Block 4 kam es im ukrainischen Kernkraftwerk Tschernobyl zum Super-Gau. Ausgelöst wurde das Unglück bei der Simulation eines Stromausfalls. Hochgradig radioaktive Stoffe gerieten dabei in die Umlaufbahn und wurden bis weit über Europa verteilt. Noch heute existiert eine Sperrzone um das Gebiet. Die nukleare Katastrophe von Tschernobyl gilt als der schlimmste Vorfall dieser Art. © Gerold Scholz

Der Stahl-Sarkophag rechts im Bild soll die Strahlung eindämmen. Es ist bereits der zweite sogenannte "Arka", denn der erste bot keinen ausreichenden Schutz mehr.
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Der Stahl-Sarkophag rechts im Bild soll die Strahlung eindämmen. Es ist bereits der zweite sogenannte "Arka", denn der erste bot keinen ausreichenden Schutz mehr. © Gerold Scholz

Traurige Berühmtheit erlangte der Rummelplatz der Stadt Prypjat: Er sollte nie eröffnet werden. Am 1. Mai 1986 hatten die Betreiber die Öffnung der Pforten für die Besucher angedacht, doch wegen der Reaktorkatastrophe kam es nicht mehr dazu. Die Stadt wurde am 27. April 1986 evakuiert. Sie befindet sich nur 4 Kilometer entfernt vom Atomkraftwerk.
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Traurige Berühmtheit erlangte der Rummelplatz der Stadt Prypjat: Er sollte nie eröffnet werden. Am 1. Mai 1986 hatten die Betreiber die Öffnung der Pforten für die Besucher angedacht, doch wegen der Reaktorkatastrophe kam es nicht mehr dazu. Die Stadt wurde am 27. April 1986 evakuiert. Sie befindet sich nur 4 Kilometer entfernt vom Atomkraftwerk. © Gerold Scholz

Heute erinnert die Autoscooter-Anlage an eine vergessene Welt aus einem Fantasy-Film. Die Boxautos wurden nie gefahren.
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Heute erinnert die Autoscooter-Anlage an eine vergessene Welt aus einem Fantasy-Film. Die Boxautos wurden nie gefahren. © Gerold Scholz

Seit 32 Jahren stehen die Kabinen des Autoscooters dort, wo sie für die wenige Tage nach der Katastrophe geplante Eröffnung abgestellt wurden.
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Seit 32 Jahren stehen die Kabinen des Autoscooters dort, wo sie für die wenige Tage nach der Katastrophe geplante Eröffnung abgestellt wurden. © Gerold Scholz

Auch das eindrucksvolle Riesenrad sollte nie mit Besuchern seine Runden drehen. Heute steht es einsam und verlassen auf dem Rummel.
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Auch das eindrucksvolle Riesenrad sollte nie mit Besuchern seine Runden drehen. Heute steht es einsam und verlassen auf dem Rummel. © Gerold Scholz

Die Gondeln quietschen höchstens noch im Wind. Gedreht haben sie sich seit Jahrzehnten nicht mehr - und selbst damals nur für Testläufe.
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Die Gondeln quietschen höchstens noch im Wind. Gedreht haben sie sich seit Jahrzehnten nicht mehr - und selbst damals nur für Testläufe. © Gerold Scholz

Dieser Kindergarten wurde nach der Katastrophe evakuiert. Die Leute nahmen damals an, dass sie nach Prypjat zurückkehren würden, wenn der Vorfall am Kernreaktor unter Kontrolle gebracht worden war. Noch heute liegen dort zurückgelassene Spielsachen.
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Dieser Kindergarten wurde nach der Katastrophe evakuiert. Die Leute nahmen damals an, dass sie nach Prypjat zurückkehren würden, wenn der Vorfall am Kernreaktor unter Kontrolle gebracht worden war. Noch heute liegen dort zurückgelassene Spielsachen. © Gerold Scholz

Als die Busse kamen, um die Bewohner zu evakuieren, wurde alles stehen und liegen gelassen.
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Als die Busse kamen, um die Bewohner zu evakuieren, wurde alles stehen und liegen gelassen. © Gerold Scholz

Möglicherweise hatten die Kinder diese Hasen für die Osterfeiertage gebastelt - der Vorfall ereignete sich nur circa einen Monat später.
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Möglicherweise hatten die Kinder diese Hasen für die Osterfeiertage gebastelt - der Vorfall ereignete sich nur circa einen Monat später. © Gerold Scholz

Was wie die Kulisse eines Gruselfilmes wirkt, ist in Prypjat die traurige Realität. Diese Puppe war wohl über 30 Jahre lang den Einflüssen der Natur ausgesetzt. Manche Gegenstände werden inzwischen aber extra für die Touristen drapiert.
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Was wie die Kulisse eines Gruselfilmes wirkt, ist in Prypjat die traurige Realität. Diese Puppe war wohl über 30 Jahre lang den Einflüssen der Natur ausgesetzt. Manche Gegenstände werden inzwischen aber extra für die Touristen drapiert. © Gerold Scholz

Erst gegen Mittag des 27. Aprils, also über einen Tag nach dem Unglück, wurde die Bevölkerung über die Evakuierung informiert. Damals hieß es noch, man müsse sich "auf eine dreitägige Abwesenheit einrichten".
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Erst gegen Mittag des 27. Aprils, also über einen Tag nach dem Unglück, wurde die Bevölkerung über die Evakuierung informiert. Damals hieß es noch, man müsse sich "auf eine dreitägige Abwesenheit einrichten". © Gerold Scholz

Doch aus den drei Tagen wurden viele Jahrzehnte. Noch heute ist Prypjat eine Sperrzone. Plünderer bedienten sich trotzdem immer wieder an den zurückgelassenen Habseligkeiten.
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Doch aus den drei Tagen wurden viele Jahrzehnte. Noch heute ist Prypjat eine Sperrzone. Plünderer bedienten sich trotzdem immer wieder an den zurückgelassenen Habseligkeiten. © Gerold Scholz

Dies ist das Ortsschild von Prypjat mit dem Gründungsjahr. Die Stadt stand damals in seiner vollen Blüte, sie galt als reicher und junger Ort.
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Dies ist das Ortsschild von Prypjat mit dem Gründungsjahr. Die Stadt stand damals in seiner vollen Blüte, sie galt als reicher und junger Ort. © Gerold Scholz

Manche der verlassenen Wohnblöcke können inzwischen von Touristen betreten werden.
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Manche der verlassenen Wohnblöcke können inzwischen von Touristen betreten werden. © Gerold Scholz

Auch wilde Tiere, wie diese streunenden Hunde, haben sich die Stadt zurückerkämpft. Ob die Strahlung Langzeitfolgen für die Vierbeiner haben wird, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Über die Jahre haben sich aber zahlreiche seltene Wildtiere im Sperrgebiet angesiedelt - sogar Braunbären.
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Auch wilde Tiere, wie diese streunenden Hunde, haben sich die Stadt zurückerkämpft. Ob die Strahlung Langzeitfolgen für die Vierbeiner haben wird, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Über die Jahre haben sich aber zahlreiche seltene Wildtiere im Sperrgebiet angesiedelt - sogar Braunbären. © Gerold Scholz

Diese Briefkästen hängen in einem der ausgestorbenen Wohnblöcke.
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Diese Briefkästen hängen in einem der ausgestorbenen Wohnblöcke. © Gerold Scholz

Während die Menschen verschwunden sind, wachsen die Pflanzen völlig ungestört. Es wirkt beinahe wie eine skurrile, unheimliche Idylle.
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Während die Menschen verschwunden sind, wachsen die Pflanzen völlig ungestört. Es wirkt beinahe wie eine skurrile, unheimliche Idylle. © Gerold Scholz

Die Wohnungen sind so, wie die Besitzer sie verlassen haben. Möbel, Dekoration und Haushaltsgegenstände blieben zurück.
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Die Wohnungen sind so, wie die Besitzer sie verlassen haben. Möbel, Dekoration und Haushaltsgegenstände blieben zurück. © Gerold Scholz

Der Blick von einem der vielen Hochhäuser auf Nachbarwohnungen. Zum Zeitpunkt der Katastrophe lebten knapp 50.000 Menschen in Prypjat.
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Der Blick von einem der vielen Hochhäuser auf Nachbarwohnungen. Zum Zeitpunkt der Katastrophe lebten knapp 50.000 Menschen in Prypjat. © Gerold Scholz

An der Fassade dieser Schule erkennt man noch deutlich die auffällige Verzierung: 1238×+ABCD.
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An der Fassade dieser Schule erkennt man noch deutlich die auffällige Verzierung: 1238×+ABCD. © Gerold Scholz

Gegen 14 Uhr erfolgte am 27. April die Evakuierung der Stadt. Ungefähr 1200 Bussen führten sie innerhalb von zweieinhalb Stunden durch.
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Gegen 14 Uhr erfolgte am 27. April die Evakuierung der Stadt. Ungefähr 1200 Bussen führten sie innerhalb von zweieinhalb Stunden durch. © Gerold Scholz

Hier handelte es sich wohl einst um ein Atelier. Wilde Tiere und Vandalen haben die leerstehenden Häuser und Wohnungen der Stadt verwüstet, aber auch der Zahn der Zeit nagt an den Räumlichkeiten.
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Hier handelte es sich wohl einst um ein Atelier. Wilde Tiere und Vandalen haben die leerstehenden Häuser und Wohnungen der Stadt verwüstet, aber auch der Zahn der Zeit nagt an den Räumlichkeiten. © Gerold Scholz

In diesem Supermarkt sind noch deutlich die Kassen und Einkaufswagen zu sehen.
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In diesem Supermarkt sind noch deutlich die Kassen und Einkaufswagen zu sehen. © Gerold Scholz

Prypjat war den Witterungsverhältnissen der letzten 32 Jahre ungeschützt ausgesetzt. Die Fassaden blättern, der Stahl rostet, das Unkraut wuchert.
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Prypjat war den Witterungsverhältnissen der letzten 32 Jahre ungeschützt ausgesetzt. Die Fassaden blättern, der Stahl rostet, das Unkraut wuchert. © Gerold Scholz

Das ehemalige Hotel "Polissja" war einst sehr gefragt. Schon lange empfängt es keine Gäste mehr.
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Das ehemalige Hotel "Polissja" war einst sehr gefragt. Schon lange empfängt es keine Gäste mehr. © Gerold Scholz

Während das Gemälde dieser beiden Bären wirkt, als wäre es frisch aufgetragen worden, verfallen die Gebäude in der Geisterstadt.
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Während das Gemälde dieser beiden Bären wirkt, als wäre es frisch aufgetragen worden, verfallen die Gebäude in der Geisterstadt. © Gerold Scholz

Der Großteil der Bevölkerung Prypjats bestand damals aus Kernkraftwerk-Mitarbeitern und deren Familien. Die Stadt befand sich in rapidem Wachstum.
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Der Großteil der Bevölkerung Prypjats bestand damals aus Kernkraftwerk-Mitarbeitern und deren Familien. Die Stadt befand sich in rapidem Wachstum. © Gerold Scholz

Dank günstiger Winde unmittelbar nach der nuklearen Katastrophe fand die stärkste Kontaminierung Prypjats glücklicherweise erst nach der Evakuierung statt. Die Zahlen über die Spätfolgen und unmittelbaren Todesopfer des Unglücks schwanken stark.
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Dank günstiger Winde unmittelbar nach der nuklearen Katastrophe fand die stärkste Kontaminierung Prypjats glücklicherweise erst nach der Evakuierung statt. Die Zahlen über die Spätfolgen und unmittelbaren Todesopfer des Unglücks schwanken stark. © Gerold Scholz

Ein Fuchs läuft den Touristen über den Weg: Wilde Tiere haben sich bereits kurz nach dem Vorfall in Prypjat angesiedelt.
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Ein Fuchs läuft den Touristen über den Weg: Wilde Tiere haben sich bereits kurz nach dem Vorfall in Prypjat angesiedelt. © Gerold Scholz

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