Polizei reagiert auf den Anschlag

14.1.2015, 16:00 Uhr
Polizei reagiert auf den Anschlag

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Bei einer Gesprächsrunde zum Thema Meinungs- und Pressefreiheit hatte der Vorsitzende der israelitischen Kultusgemeinde am Montag eindringlich Polizeischutz für die Synagoge während jener Stunden gefordert, in denen dort viele Menschen gemeinsam beten. Aber nicht nur unter jüdischen Fürthern hat das Sicherheitsgefühl abgenommen, sondern auch unter Muslimen: Sie fürchten, zur Zielscheibe von Islamhassern zu werden.

Die israelitische Kultusgemeinde sei mit ihrem Anliegen noch nicht auf die Polizei zugekommen, sagte Polizeisprecherin Elke Schönwald auf Nachfrage der FN. Wenn es Ängste gibt, solle sich die Gemeinde aber auf jeden Fall melden. Dass Polizisten während der Gottesdienste Stellung vor der Synagoge beziehen, kann Schönwald allerdings nicht ohne Kenntnis der Situation versprechen. Man müsse im Gespräch mit den Verantwortlichen analysieren, wie die Gefährdungslage aussieht und welche Maßnahmen sinnvoll sind. „Ich bin mir sicher, dass wir eine Lösung finden.“

Schönwald zufolge hat die Polizei bereits den Schutz für Einrichtungen verstärkt, die generell als „potenziell gefährdete Objekte“ gelten und ständig unter besonderer Beobachtung stehen. Streifen fahren häufiger vorbei, und man hat das Gespräch mit den Verantwortlichen gesucht.

Auch Zeitungsredaktionen – darunter die der Fürther Nachrichten – und Satiremagazine hat die Polizei in den vergangenen Tagen kontaktiert, um die Bedrohung einzuschätzen. Die Beamten baten, sofort verständigt zu werden, wenn etwas Verdächtiges bemerkt werde. Nach Schönwalds Eindruck spüren die Bürger eine „erhöhte abstrakte Gefahr“, reagieren aber „besonnen“. Konkrete Anhaltspunkte für eine Gefährdungslage, so die Sprecherin, gebe es zum Glück nicht.

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